Was seit Tagen befürchtet worden war, trat gestern ein: Der vor einer Woche vor der Atlantikküste Spaniens leckgeschlagene Tanker “Prestige“ zerbrach und sank.

Auf der Meeresoberfläche hinterließ die "Prestige" einen fast vier Kilometer breiten Ölteppich, der von starkem Westwind nun Richtung Spanien und Portugal getrieben wird. Von den 77 000 Tonnen Schweröl seien schon 10 000 ausgelaufen, schätzt die Bergungsfirma SMIT, die das Schiff zuvor rund 250 Kilometer von der Küste weggeschleppt hatte. In Spaniens Nordwesten sind bereits Dutzende Strände verseucht und Hunderte Tiere, vor allem Vögel, verendet oder dem Tode geweiht. Der Region droht die größte Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten. Deren Ausmaß hängt nun davon ab, wie lange die auf 3500 Meter Tiefe gesunkenen Öltanks dem Druck standhalten. Fließt das gesamte Öl aus, wäre das doppelt so viel wie 1989 bei der Katastrophe der "Exxon Valdez" vor Alaska.