Im nordwestindischen Bundesstaat Rajasthan kam es heute zu einer Tragödie: Als der Priester eines Hindu-Tempels die Zeremonie eines neuntägigen Festivals beginnen wollte, wurden mehr als 140 Menschen tot getrampelt und mehr als 150 Pilger verletzt.

Neu Delhi. Nach Medienberichten hatten sich in der Nacht zu Dienstag mehr als 20 000 Gläubige vor dem Chamunda-Tempel am Stadtrand von Jodhpur versammelt, um den Beginn eines neuntägigen hinduistischen Festivals zu feiern. Als Priester kurz vor Sonnenaufgang die Tore öffneten, sei es zu einem heftigen Gedränge gekommen. Die Lage geriet außer Kontrolle, als Pilger auf dem schmalen Pfad vor dem Tempel zu Boden stürzten und von der anstürmenden Menge zu Tode getrampelt wurden.

Der im 15. Jahrhundert errichtete Chamunda-Tempel befindet sich auf einem Berg innerhalb der historischen Mehrangarh-Festung, die auch von vielen westlichen Touristen besucht wird. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich nach Polizeiangaben jedoch keine Ausländer in der Festungsanlage auf. Mit fast einer Million Einwohnern ist Jodhpur nach der Landeshauptstadt Jaipur die zweitgrößte Stadt Rajasthans.

In indischen Wallfahrtsorten kommt es immer wieder zu schweren Unfällen mit vielen Toten. Erst im August starben bei einer Massenpanik vor einem Hindu-Tempel im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh 145 Menschen, darunter mehr als 40 Kinder. Anfang 2005 waren bei einer der bislang größten Katastrophen in Indien mehr als 260 Pilger ums Leben gekommen, als während eines hinduistischen Festes im Mandhra-Devi-Tempel im südlichen Maharashtra ein Großbrand wütete.

Video: Über 100 Tote bei Massenpanik in Indien

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