Noch immer sind Feuerwehrleute aus Frankreich und Großbritannien unter dem Ärmelkanal im Einsatz, um das Feuer im Eurotunnel zu löschen. Doch die Betreiber glauben dennoch, dass der Zugverkehr noch heute wieder aufgenommen werden kann.

Paris. Eurotunnel-Chef Jacques Gounon sagte heute, dass eine 50-prozentige Auslastung der Kapazitäten voraussichtlich möglich sein werde. Eine Garantie wolle er dafür jedoch nicht geben. Mitarbeiter müssten noch die Schächte des Tunnels überprüfen. Ein Behördenvertreter sagte, der Brand sei mittlerweile unter Kontrolle gebracht und das größte Feuer gelöscht worden. Die verbleibenden Brandherde würden nun eingedämmt.

Der Brand war gestern in einem der beiden 50 Kilometer langen Haupttunnel in einem Güterzug ausgebrochen, der auf dem Weg nach Frankreich war. Die 32 Insassen wurden über einen Rettungstunnel in Sicherheit gebracht. Getötet wurde niemand, es mussten jedoch sechs Menschen wegen Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Ein Lastwagenfahrer berichtete in der französischen Presse, er habe gemeinsam mit Kollegen das Fenster eines abgeriegelten Abteils mit einem Hammer zerschmettern müssen, um aus dem Zug zu gelangen. Eurotunnel-Chef Gounon bestätigte den Bericht, sagte jedoch, die Türen des Abteils hätten sich wenige Sekunden später automatisch geöffnet.

Bisher ist noch unklar, wie es zu dem Brand kommen konnte. Im 1994 eröffneten Eurotunnel ist es schon mehrfach zu Feuerausbrüchen gekommen. Ums Leben kam dabei bislang niemand.