Er legte 1969 die Grundlagen für den Disco-Stil, er führte Rap ein, bevor dieser zum Musikstil wurde und gewann als erster schwarzer Künstler einen...

Memphis. Er legte 1969 die Grundlagen für den Disco-Stil, er führte Rap ein, bevor dieser zum Musikstil wurde und gewann als erster schwarzer Künstler einen Filmmusik-Oscar für seinen größten Erfolg, den Titelsong des Kriminalfilms "Shaft" (1971). Jetzt ist der Sänger, Komponist, Produzent und Schauspieler Isaac Hayes nur wenige Tage vor seinem 66. Geburtstag gestorben.

Die Todesursache wird noch untersucht. Erst vor zwei Jahren hatte Hayes einen leichten Schlaganfall erlitten. Wie in einem Teil unserer Montag-Ausgabe berichtet, entdeckte seine vierte Ehefrau Adjowa (37) ihn in seinem Haus in Memphis (Tennessee) reglos neben einem Laufband. Eine Stunde später wurde er in einer Klinik für tot erklärt.

2002 war der Soul-Pionier und dreimalige Grammy-Gewinner in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen worden. Seinen Erfolg erklärte er einmal damit, dass er sich ständig weiterentwickele und versuche, "so jung wie möglich zu bleiben". Er wünschte, der heutige Nachwuchs hätte "ein bisschen mehr Substanz". Sein erster Hit aus dem Jahr 1969, eine Sprechgesangsversion von Glen Campbells "By The Time I Get To Phoenix", gilt als Vorreiter des Rap.

Hayes zählt zu den am meisten gecoverten und gesampelten Interpreten der Hip-Hop-Szene. Der Autodidakt aus ärmlichen Verhältnissen kam mit 16 nach Memphis, brach die Schule ab und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Mitte der 60er-Jahre heuerte er als Songschreiber beim Soul-Label "Stax Records" an und schrieb unter anderem Hits wie "Soul Man" und "When Something Is Wrong With My Baby".

Als Filmschauspieler war er unter anderem in "Die Klapperschlange" (1981) zu sehen. Auch in TV-Serien wie "Detektiv Rockford: Anruf genügt", "Das A-Team" oder "Miami Vice" spielte Hayes mit - meist in der Rolle des Bösewichts. Kritiker lobten 2001 das von ihm arrangierte Alicia-Keys-Album "Songs In A Minor". Eine weitere Stimmkarriere machte Hayes mit der Vertonung der "Chef"-Figur in der bissigen TV-Satire "South Park". Doch 2006 kündigte er überraschend. Die Sendung mache sich "unangemessen" über Religion und Glaubensfragen lustig und erzeuge Intoleranz, begründete der Scientology-Anhänger seinen Ausstieg.

Angeblich hinterlässt Hayes zwölf Kinder, 14 Enkel und drei Urenkel.