Wegen der Dürre im Nordosten Deutschlands und des damit verbundenen Futtermangels haben Störche vermehrt ihre hungrigen Küken aus dem Nest geworfen.

Vetschau. Wegen der Dürre im Nordosten Deutschlands und des damit verbundenen Futtermangels haben Störche vermehrt ihre hungrigen Küken aus dem Nest geworfen. Eine Storchenfamilie benötige während der Aufzucht täglich bis zu drei Kilogramm Regenwürmer, Schnecken oder Lurche. Diese Tiere hätten sich bei der Dürre aber tiefer in die Erde gegraben, sagte Winfried Böhmer von der Bundesarbeitsgruppe Weiß- storchschutz des Naturschutzbundes (Nabu) in Vetschau (Brandenburg). "Den Störchen blieb nichts anderes übrig, als die Zahl ihrer Jungen zu reduzieren", so Böhmer. Dabei würden die schwächsten Küken geopfert und von den Altstörchen aus dem Horst geworfen.

Ungewöhnlich viele Stürze wurden bislang aus der Niederlausitz gemeldet. Vereinzelt überlebten die Jungtiere; in der Försterei im brandenburgischen Reddern würden inzwischen 13 Junge und zwei verletzte Altvögel betreut.

Unerfahrene Storcheneltern müssten froh sein, wenn sie unter diesen Bedingungen ein Junges durchbrächten, sagte die Storchenbetreuerin im Landkreis Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), Adele Borschel. Abhilfe könne nur anhaltender Regen schaffen. Eine Fütterung werde es nicht geben.