Berlin. Deutschlands Ärzte schlagen Alarm: Wegen des Klimawandels erkranken immer mehr Bundesbürger an Hautkrebs. Inzwischen sei es die häufigste Krebserkrankung, noch vor Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern.

Jährlich gebe es 14 000 neue Fälle von schwarzem Hautkrebs (maligne Melanome), der gefährlichsten Art, und etwa 100 000 Fälle des hellen Hautkrebses (Stachelzellkarzinom und Basalzellkarzinom): "Neben dem Klimawandel spielt auch das geänderte Freizeitverhalten mit ausgiebigerem Sonnenbaden eine Rolle", sagte Rudolf Stadler, Generalsekretär der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft am Freitag in Berlin. Ärzte rieten dringend zur regelmäßigen Vorsorge. Ab 1. Juli werden Tests alle zwei Jahre für über 35-Jährige reguläre Kassenleistung.

Seit etwa 15 Jahren steigt die Hautkrebsrate rasant. Stadler: "Wird der Krebs früh erkannt, ist er zu einem hohen Prozentsatz heilbar." Habe er jedoch Lymphknoten und innere Organe befallen, sänken die Heilungschancen dramatisch. Entscheidend sei deshalb die Früherkennung. Fast alle Krankenkassen zahlen bereits von sich aus die Vorsorge oder geben Zuschüsse. Nun wird die Leistung für alle Kassen einheitlich. Die Praxisgebühr entfällt.

Damit sollten die 44,4 Millionen gesetzlich Krankenversicherten in der Altersgruppe ab 35 Jahren systematisch und regelmäßig auf Hautkrebs untersucht werden. Es handele sich um ein weltweit einmaliges Projekt, das zunächst auf fünf Jahre angelegt ist.