Verden. Eine 23 Jahre alte Soldatin hat in einer niedersächsischen Kaserne ihr Neugeborenes unversorgt sterben lassen. Die Bundeswehrsanitäterin gestand, auf der Toilette ein Mädchen zur Welt gebracht, das Baby in einen Eimer gelegt und in ihrem Spind eingeschlossen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt jetzt wegen Kindstötung. Gegen die Frau erging Haftbefehl. Sie bleibt jedoch zunächst auf freiem Fuß.

Die Soldatin hatte das Kind am Donnerstag in der Kaserne in Schwanewede zur Welt gebracht. Erst am nächsten Morgen erzählte die Frau ihrer Stubennachbarin von der Geburt. Da war das kleine Mädchen aber schon nicht mehr am Leben. Die genaue Todesursache steht auch nach einer ersten Obduktion noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass das Mädchen bei der Geburt noch gelebt hatte. Gegenüber dem Haftrichter erklärte die Frau, sie habe zwar eine Schwangerschaft vermutet, sei dem aber nicht weiter nachgegangen. Nachdem sie das Kind geboren habe und es in die Toilette gefallen sei, habe sie zunächst ihre Blutungen gestillt. Dann habe sie den Eimer besorgt und das Kind und die Nachgeburt hineingelegt, zugedeckt und in den Spind ihrer Stube gestellt. Nähere Angaben zum Tod des Babys machte sie bisher nicht. Auch den Vater des Kindes wollte die Frau nicht nennen. In ihrem Umfeld will angeblich niemand etwas von der Schwangerschaft bemerkt haben.