Vatikanstadt. Die Zehn Gebote sind in Wirklichkeit 13. Eva reichte Adam nie einen Apfel, die Heiligen Drei Könige gab es nicht, und die Juden durchquerten auch nie das Rote Meer. Im Vatikan ist ein Grundsatzwerk über die wichtigsten Irrtümer beim Lesen der Bibel erschienen. Die Autoren wiesen 40 gängige Fehler nach. So gibt es tatsächlich 13 und nicht nur zehn Gebote. Es genügt nachzuzählen: Der Fehler entsteht dadurch, dass im fünften Buch Mosis, dem Deuteronomium, Kapitel 4, Vers 13, Gott ankündigt, zehn Gebote zu schicken. Als er es dann im zweiten Buch Mosis (Exodus), Kapitel 20, Vers 3 bis 17, tut, sind es zwölf Gebote: 1. Hab keine anderen Götter, 2. Mach dir kein Bild, 3. Diene keinen anderen Göttern, 4. Sprich den Namen Gottes nicht nutzlos aus, 5. Ehre den Sabbat, 6. Ehre Vater und Mutter, 7. Du sollst nicht töten, 8. Begehe keinen Ehebruch, 9. Du darfst nicht stehlen, 10. Gib kein falsches Zeugnis, 11. Begehre nicht das Haus deines Nächsten, 12. Begehre nicht die Frau deines Nächsten. Jesus fügte später ein 13. hinzu: "Ich gebe euch ein neues Gebot. Liebet einander" (Johannes 13, Vers 34). Die Überzeugung, Eva habe Adam dazu verführt einen Apfel zu essen, steht nicht in der Bibel. In der Genesis (1. Buch Mosis), Kapitel 3, Vers 6, ist nur von einer Frucht die Rede. Für die Juden war es eine Feige, für die orthodoxen Christen eine Orange, für den Islam ein Glas Wein. Die Durchschreitung des Roten Meeres findet nur wegen eines Übersetzungsfehlers statt. Im hebräischen Original heißt es, die Juden durchquerten den "Yam suf", das heißt übersetzt Schilfmeer, gemeint ist ein flacher See in der Nähe des heutigen Suez-Kanals. Als John Wyclif im 13. Jahrhundert das Alte Testament ins Englische übersetzte, benutzte er korrekt das altenglische Wort "Rede Sea". Martin Luther machte Rotes Meer daraus. Auch die Heiligen Drei Könige sind ein Irrtum: Matthäus schreibt in Kapitel 2, Vers 1, dass "einige Magier" aus dem Osten nach Jerusalem kamen, er sagt aber nicht, ob es zwei oder fünf waren - von Königen steht da kein Wort.