Zieht sich das Netz um Madeleines Eltern Kate (39) und Gerry McCann (39) langsam zu? Die portugiesische Polizei hat den Fall um ihre vermisste Tochter Madeleine (4) gestern der Justiz übergeben.

London. Zieht sich das Netz um Madeleines Eltern Kate (39) und Gerry McCann (39) langsam zu? Die portugiesische Polizei hat den Fall um ihre vermisste Tochter Madeleine (4) gestern der Justiz übergeben. Jose Cunha de Magalhaes, Staatsanwalt von Portimão, muss nun entscheiden, ob die vorgelegten Beweise für eine Anklage ausreichen. Eine Entscheidung fällt vermutlich noch in dieser Woche. Die McCanns, die am Sonntag aus Portugal in ihr Haus im englischen Rothley zurückkehrten, haben sich aus der Öffentlichkeit vorerst zurückgezogen.

Gestern rief das Arzt-Ehepaar sogar einen Arzt - offenbar hatte Kate McCann einen Schwächeanfall erlitten. Der Grund für ihre überstürzte Abreise, die Portugals Medien als "Flucht und Schuldeingeständnis" bewerteten, wurde gestern auch klar. "Ein Beamter hatte Kate im Verhör gedroht, sie und ihren Mann bis zum Prozess ein Jahr in Untersuchungshaft zu nehmen und ihre Zwillinge Sean und Amelie ins Heim zu geben, wenn sie nicht gesteht", sagte ein Freund der Familie.

Für die portugiesischen Ermittler sind die Eltern weiter die Hauptverdächtigen. Ihre Theorie: Kate McCann hat ihre Tochter versehentlich mit einer Überdosis Beruhigungsmitteln umgebracht und ihr Mann Gerry half beim Verstecken der Leiche. "Das ist absurd", hatte Kate McCann den Ermittlern im Verhör entgegengeschleudert.

Um eine mögliche Auslieferung zu verhindern, heuerten die Eltern jetzt die britischen Top-Anwälte Angus McBride und Michael Caplan an. Caplan verhinderte einst die Auslieferung des chilenischen Ex-Diktators Pinochet ( 91) von England nach Spanien. Die Anwaltskosten will die Familie aus dem "Find-Madeleine-Fonds" bezahlen. Der ist durch Spenden aus aller Welt auf rund 1,5 Millionen Euro angeschwollen.