BERLIN. Erschreckende Studie der Berliner Charite: Jeder sechste Partient, der in dem Großkrankenhaus operiert wird, hat ein Alkoholproblem. "Dieser Missbrauch geht durch alle Gesellschaftsschichten", sagte Klinikdirektorin Claudia Spies. Ein Problem sei, dass viele Ärzte Angst hätten, vor einer OP nach dem Alkoholkonsum ihrer Patienten zu fragen. Für die Behandlung ist das fatal: Denn alkoholkranke Menschen haben nach Operationen ein höheres Infektionsrisiko. Eine Flasche Wein oder 3 bis 4 Gläser Bier am Tag reichten, so Spies, um das Immunsystem zu schwächen. Bei Operationen gebe es dann häufiger Blutungen, Herzrhythmus- oder Wundheilungsstörungen.