ERFURT. Ein weiterer Fall von Kindstötung erschüttert Thüringen: Eine 31 Jahre alte Mutter aus dem kleinen Ort Dippach hat ihren sieben Monate alten Jungen mit einem Elektrokabel erdrosselt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Meiningen war die Frau in ihrer Wohnung von ihrem Lebensgefährten (33), der auch Vater des Kindes ist, mit Stichverletzungen im Oberkörper gefunden worden. Die Umstände am Tatort sprächen dafür, dass die Mutter erst ihr Kind und dann sich selbst umbringen wollte. Die Frau wurde festgenommen und befindet sich unter Polizeibewachung im Krankenhaus. Sie konnte noch nicht vernommen werden. Der Vater steht unter Schock. Auch er konnte nichts zum Motiv für das Drama sagen.

Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski sprach angesichts der gehäuften Fälle von Kindstötungen in Thüringen von einer Tragödie, die kein Ende zu finden scheine. Erst im April waren in Erfurt zwei Babyleichen in einer Tiefkühltruhe gefunden worden. Die Mutter (35) hatte ihre Kinder dort versteckt. Im Januar kamen bei Abrissarbeiten in Thörey drei Babyleichen zutage.