Ex-Playgirl und Society-Lady von Flutwelle mitgerissen und ertrunken. Das bewegte Leben der Christina (“Putzi“) von Opel.

Madrid/Hamburg. Sie war schön, reich, berühmt - und die Ururenkelin von Adam Opel (1837- 1895). Jetzt ist Christina von Opel (55), genannt "Putzi", tot. Die Cousine von Gunter Sachs (73) kam bei einem Autounfall in Spanien ums Leben. "Die Familie ist in tiefer Trauer. Christinas Tod ist für uns unfassbar, ein Wassertod mitten auf dem spanischen Land", sagte Gunter Sachs, der ebenso wie "Putzi" als Paradiesvogel der Familie gilt, gestern gegenüber "Bunte.T-Online".

Der Unfall ereignete sich in Westandalusien. Christina von Opel, Ex-Playgirl der 70er-Jahre, war frühmorgens mit dem Auto auf der nebligen Landstraße von Aracena nach Campofrio (Provinz Huelva) unterwegs, als ein Unwetter mit Sturm und Regen losbrach. 120 Liter pro Quadratmeter ließen den Fluss Odiel über die Ufer treten. Der Pegel stieg auf fünf Meter über Normal. Die Landstraße wurde überflutet, Christina von Opels weißer Nissan Terrano kam auf einer Brücke von der Fahrbahn ab und wurde von der Flutwelle mitgerissen.

Die Leiche der gebürtigen Schweizerin wurde 300 Meter vom Auto entfernt entdeckt - so weit hatte der tödliche Strudel sie mitgerissen. Allem Anschein nach ist "Putzi" von Opel ertrunken. Eine zweite Frau, die mit im Auto saß, ist verschollen. Der dritte Insasse, ein Mann, konnte durchnässt, aber gesund, gerettet werden. Bei beiden soll es sich um Geschäftsfreunde der Opel-Erbin handeln - wahrscheinlich aus der Kunst-Branche. Christina von Opels Leichnam wurde ins gerichtsmedizinische Institut nach Huelva gebracht. Die Tote soll in die Schweiz übergeführt werden.

Die Millionenerbin, die in exklusiven Internaten erzogen wurde und in jungen Jahren als "atemberaubende Schönheit" gefeiert wurde, hatte ein bewegtes Leben hinter sich. So gelangte sie in den 70er-Jahren durch ihren exzessiven Drogenkonsum zu zweifelhaftem Ruhm. 1976 war sie drogensüchtig auf 39 Kilo abgemagert. 1977 wurde sie wegen 2,5 Tonnen Haschisch im Wert von acht Millionen Mark in der Villa ihres Freundes im französischen St. Tropez verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ihre damals erst zwei Jahre alte Tochter Vanessa lebte bei Verwandten. Für Gunter Sachs war Christina von Opel allerdings auch Opfer ihres prominenten Namens geworden. "Wenn meine Cousine Lieschen Müller wäre", sagte er damals dem "Spiegel", "hätte man sie in dieser Sache in den Zeugenstand geholt, kaum mehr." Und vielleicht musste "Putzi" damals, wie der "Figaro" schrieb, tatsächlich "den Preis des Reichseins zahlen". Es gab aber auch den Vorwurf, die Justiz führe ein Sonderverfahren für Reiche: So war Christina von Opel mit dem Beistand von Gutachtern monatelang zwecks psychiatrischer Behandlung vom Gefängnis befreit worden, während die Mitangeklagten weiter sitzen mussten. Fest steht: Im Zuge einer Amnestie wurde Christina von Opel schon im September 1981 aus der Haft in einem südfranzösischen Gefängnis entlassen. Ihr Freund, Vater von Vanessa, war damals zu 16 Jahren verurteilt worden.

Zuletzt wohnte "Putzi" in Südspanien. Sie besaß eine Finca in der Sierra de Aracena, zog sich aber aus dem öffentlichen Leben zurück.