Bewiesen: Jedes sechste Küken stammt aus einer Affäre

LONDON. Sie galten stets als reine, monogame Tiere, die ihrem Partner lebenslang treu sind: die Schwäne. Früher versicherten sich sogar Menschen der Treue ihrer Zukünftigen, indem der Ehering in ein Schwanengelege gelegt und eine Zeitlang bebrütet wurde. Jetzt stellen Forscher die legendäre Treue der Schwäne zum ersten Mal in Frage.

Australische Wissenschaftler haben durch DNA-Tests bewiesen, daß die Tiere nur allzu gerne fernab des heimischen Nestes turteln. Der Beweis: Jedes sechste Schwanenbaby ist das Produkt einer heimlichen Affäre.

Raoul Mulder von der Universität Melbourne: "Schwäne sind als Symbole für lebenslange Treue bekannt, doch unsere Arbeit zeigt, daß die Tiere regelmäßig fremdgehen." Die Forscher versuchen nun herauszufinden, wie sich untreue Weibchen von ihren eifersüchtigen Partnern "wegschleichen". Dafür werden 60 männliche Schwäne im Albert Park von Melbourne mit einem Mikrochip ausgestattet. 60 Weibchen erhalten einen Decoder, der als Routen-Kontrollgerät dient.

Mulder: "Wenn ein Paar kopuliert, speichert der Decoder des Weibchens die Identität des Männchens und die Zeit des Geschlechtsverkehrs. So entsteht ein vollständiges Bild des Paarungsverhaltens jedes einzelnen Tieres über einen Zeitraum von mehreren Wochen."