Bogner: Schock in Schweizer Elite-Internat. Kurz vor dem Sohn des Modemachers nahm sich ein Mitschüler das Leben. Bernhard soll neben dem Grab der Adoptivschwester beigesetzt werden.

München/Zürich. Der Tod des Sohnes von Willy Bogner (63) schockt auch die Schüler des Schweizer Elite-Internats "Institut auf dem Rosenberg" in St. Gallen. Binnen weniger Tage haben zwei ehemalige Klassenkameraden Selbstmord begangen. Direktorin Monika A. Schmid zur Schweizer Zeitung "Blick": "Wir sind zutiefst bestürzt. Es waren doch zwei so nette junge Herren."

Nur kurz vor dem Tod des Bogner-Sohns Bernhard (17) starb auch Georg K. (21) aus Sonthofen im Allgäu an den Folgen eines Selbstmordversuchs. Der Unternehmersohn, der ebenfalls das Internat in St. Gallen besuchte, erlag den Brandverletzungen, die er sich selbst zugefügt haben soll. Angeblich hatte er sich nur wenige Tage zuvor in seinem Elternhaus selbst angezündet. Georg und Bernhard gingen bis 2004 gemeinsam in die Schule. Und sie sollen befreundet gewesen sein.

Was trieb die jungen Männer in den Tod? Bernhard habe darunter gelitten, "nur" ein Adoptivkind zu sein, glauben manche zu wissen. Andere sprechen von schulischen und familiären Problemen. Die "Bild"-Zeitung will erfahren haben, daß er wegen seiner brasilianischen Herkunft gehänselt wurde und Gerüchten zufolge unter Depressionen litt. Angeblich habe er mehrmals angekündigt: "Irgendwann bringe ich mich um!" Georg K. schloß die Schule zwar auf dem Rosenberg ab, galt aber als "spezielle Persönlichkeit". Er hatte schwere Lungenprobleme und konnte deshalb keinen Sport machen.

Im Rosenberg-Internat, einer der teuersten Privatschulen in der Schweiz, wird jedoch entschieden dementiert, daß es einen Zusammenhang zwischen beiden Todesfällen gibt. Das Internat beherbergt derzeit 250 Schülerinnen und Schüler, etwa die Hälfte kommt aus Deutschland. Das Schuljahr kostet ohne Extras wie Flughafenservice oder gesonderter Privatunterricht 51 000 Franken (33 000 Euro).

Direktorin Monika Schmid: "Bernhard war sehr sensibel, lustig und feinfühlig." Angeblich hätten ihn alle gern gehabt, obwohl er dort nur eineinhalb Jahre lang zur Schule gegangen sei. Schmid: "Wir wissen nicht, warum ihn die Eltern aus dem Institut genommen haben." Zuletzt besuchte er das Lyceum Alpinum, ein Internat im Engadin.

Bernhard Bogner soll an der Seite seiner ebenfalls aus Brasilien stammenden Adoptivschwester Maria-Isabell seine letzte Ruhestätte finden. Sie hatte Mitte der 80er Jahre als Baby den Flug nach München nicht überlebt. Der Sohn von Willy und Sonia Bogner (54) wird noch in dieser Woche im Familiengrab auf dem Bergfriedhof von Gmund beigesetzt. Die Trauerfeier am Tegernsee soll im engsten Familienkreis stattfinden.

Das erfolgreiche Modeunternehmerpaar hat sich in seiner Trauer aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nur noch engste Freunde haben Kontakt. Sie werden die Familie auch bei ihrem schweren Gang begleiten, wenn Bernhard auf dem Bergfriedhof von Gmund zu Grabe getragen wird. Sonia und Willy Bogner haben noch ein drittes Kind adoptiert: Tochter Florinda (20).