Düsseldorf. "Wundert euch nicht, wenn das Ganze heute einen leicht melancholischen Einschlag hat", warnte Herbert Grönemeyer (48) seine Fans in Düsseldorf. Mit seiner "Alles Gute von gestern bis Mensch"-Tour hatte er Hallen und Stadien in ganz Deutschland gefüllt und 1,5 Millionen Fans begeistert. Am Freitag und Sonnabend bereitete er der neuen Düsseldorfer Arena eine mitreißende Konzertpremiere - und nahm vor zweimal 50 000 Zuschauern selbst Abschied von der Bühne. Vorerst.

"Heute schließt sich ein Kapitel, das überwältigend war", sagte Grönemeyer. Im schwarzen Pullover und Sportschuhen tanzte, steppte und rannte er über den Laufsteg - am Freitag drei, am Sonnabend fast dreieinhalb Stunden lang. Der Musiker bedankte sich mit Superhits wie "Mensch" und "Mambo". Seine stärksten Momente hatte der "Pop-Grübler" jedoch am Klavier. Beim ruhigen "Der Weg" verwandelte sich die Arena in ein dunkles Firmament mit Sternschnuppen - die Fans winkten mit Leuchtstoff-Röhren, Feuerzeugen oder Wunderkerzen. "Halt mich" sorgte auch nach 17 Jahren noch für Gänsehaut.

Nach dem Tod seiner Frau Anna (starb mit 45) 1998 hatte sich Grönemeyer zurückgezogen. Mit dem Album "Mensch" meldete er sich 2002 erfolgreich zurück. "Es war herzlich, warmherzig, einfach wunderwunderwunderwunderschön", befand "Herbie", ehe er die Fans mit seiner Interpretation von Matthias Claudius' Abendlied ("Der Mond ist aufgegangen") nach Hause schickte.