40 Millionen Seevögel sowie Seelöwen und Seeotter sind in Gefahr.

Erste Fotos aus dem All machen das ganze Ausmaß der Ölpest vor den Aleuten-Inseln in Alaska deutlich. Die Küste ist mit einer schwarzen Schicht bedeckt. Auf dem Wasser schwimmen dunkle Schlieren.

Der unter malaysischer Flagge fahrende Frachter "Selendang Ayu" war auf dem Weg von Seattle nach China am vorigen Donnerstag auf Grund gelaufen und in zwei Hälften zerbrochen. Aus dem Haupttank liefen bislang rund 160 000 Liter Schweröl aus.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature handelt es sich bei dem Öl um ein besonders zähes, klebriges und giftiges Treibstoffgemisch. "Das Schweröl, das in dem bis dato fast unberührten Naturparadies vor den Aleuten ausgelaufen ist, ist noch schlimmer als das Rohöl aus der (1989 verunglückten) ,Exxon Valdez'. Es ähnelt dem Satz eines Espresso am Boden der Tasse", sagte Stephan Lutter, Meeresschutzexperte des WWF. Auf den Aleuten sind 40 Millionen Seevögel sowie die Steller Seelöwen und Alaska Seeotter besonders gefährdet. In dem betroffenen Gebiet werden außerdem die Hälfte aller in den USA verzehrten Meeresfrüchte gefischt. Nach WWF-Angaben handelt es sich um ein Schweröl, das aus Resten gewonnen wird, die in älteren Raffinerien bei der Herstellung hochwertigerer Treibstoffe wie Diesel übrig bleiben. Diese "Ausschußware" dürfe außer in der Schiffahrt nirgends verwendet werden. Der Havarist hat insgesamt 1400 Tonnen Öl geladen.