Kevin allein zu Haus: Reich, berühmt - und unglücklich. Macaulay Culkin mit Drogen und illegalen Psychopharmaka festgenommen
New York. Er galt als niedlichster Junge der Welt, als größter Kinderstar nach Shirley Temple und als einer der bestbezahlten Jungschauspieler aller Zeiten. Mit 14 hatte er schon 50 Millionen Dollar verdient. Jetzt wurde Macaulay Culkin (24; "Kevin allein zu Haus") wegen Drogenbesitzes festgenommen. Es geht um Marihuana und Psychopharmaka.
Die Polizisten staunten nicht schlecht, als sie in den Pontiac Bonneville sahen, den sie gestoppt hatten. Der Wagen war viel zu schnell über die Interstate 44 bei Oklahoma City gerast und mehrmals auf die falsche Spur geraten. Auf dem Beifahrersitz saß Macaulay Culkin und grinste sie an - unrasiert, die Augen rot unterlaufen, die Haare zerzaust.
Die Beamten ahnten sofort, dass sie einen großen Fall aufgetan hatten. Sie durchsuchten den Wagen und wurden prompt fündig: 17,3 Gramm Marihuana, acht Xanax-Pillen (gegen Angstneurosen) sowie 16 Clonazepam-Tabletten, ein starkes Betäubungsmittel, das abhängig macht. Culkin und sein Freund Brett Tabisel (22), der am Steuer des Pontiacs gesessen hatte, wussten sofort, dass leugnen keinen Sinn machte.
Beide kamen in Handschellen ins Gefängnis. Übereinstimmend sagten sie aus: "Wir sind von New York nach Los Angeles unterwegs." Ein Trip, den Macaulay Culkin schon immer machen wollte. Nach dem Verhör wurde der Filmstar gegen 4000 Dollar Kaution wieder entlassen.
Dem Schauspieler droht eine milde Bewährungsstrafe, denn es ist das erste Mal, dass er wegen Drogen festgenommen wurde. Dennoch haben seine Fans Grund, alarmiert zu sein. Macaulay hat sich in den vergangenen zehn Jahren von einem Superstar und Multimillionär in einen neurotischen Mann verwandelt, der dringend Geld verdienen muss.
Ein Opfer seines frühen Erfolges? Im Alter von neun Jahren hatte er mit dem ersten "Kevin"-Streifen die Herzen der Welt erobert. Er drehte in nur vier Jahren zehn Filme. Doch seine Seele litt. Seine Eltern Christopher Culkin und Patricia Brentrup nutzten ihren Sohn aus: Als er mit 14 erklärte, dass er sich zur Ruhe setzen wollte, begannen sie einen erbitterten Scheidungskrieg. Dabei ging es nicht ums Sorgerecht, sondern um Macaulays Millionen.
Der Junge rebellierte. Er schmiss in seinem Apartment in Manhattan wilde Bier-Partys. Nachbarn alarmierten immer wieder die Polizei. Er wurde auch betrunken in Bars gesehen. Unmittelbar nach seinem 18. Geburtstag sorgte er dann erneut für Aufregung und heiratete. Zwei Jahre später ließ er sich scheiden. Heute ist der größte Teil seines Vermögens verschwunden. Seine Comeback-Versuche mit dem Film "Party-Monster", in dem er einen drogenabhängigen Clubbesitzer spielt, und mit der Teenager-Komödie "Saved" (läuft seit Donnerstag in den deutschen Kinos) sind eher mittelmäßig.
Und so flüchtet sich der frühere Kinderstar in Drogen. Bei CNN-Talkmaster Larry King gab er erst vor kurzem unumwunden zu, seit Jahren nicht nur Alkohol zu trinken, sondern auch Joints zu rauchen.