London. Weil sich der britische Thronfolger Prinz Charles (55) für tägliche Kaffee-Einläufe als wirkungsvolles Mittel gegen Krebs ausgesprochen hat, sind ihm von einem führenden Krebsspezialisten öffentlich die Leviten gelesen worden. Professor Michael Baum von der Universität London bezichtigte den Prinzen in einem offenen Brief im Fachmagazin British Medical Journal des Machtmissbrauchs und sprach ihm jeden medizinischen Sachverstand ab. "Meine Autorität beruht auf 40 Jahren beruflicher Erfahrung. Ihre stützt sich auf den Zufall Ihrer Geburt", hieß es in dem Brief. Es sei "unangemessen für Prinz Charles, seinen Einfluss geltend zu machen, um Krebspatienten von Heilmitteln zu überzeugen, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren." Prinz Charles hatte in einer Rede über eine von den Ärzten bereits aufgegebene Krebspatientin berichtet, die genesen sei, nachdem sie die Gerson-Diät ausprobiert hatte - eine Diät, die viel Gemüse und tägliche Kaffee-Einläufe propagiert. Der Prinz unterstützt seit mehr als 20 Jahren alternative Heilmethoden.