Blind Date: Vorbestrafter Vergewaltiger erstach 21-Jährige bei zweitem Treffen.

Nürnberg. Sie suchte die Liebe fürs Leben - und fand den Tod. Giuseppina L. († 21) aus Fürth lernte ihren Mörder im Internet kennen. Beim zweiten Treffen stach er sie nieder. Gestern bargen Polizeitaucher ihre Leiche aus einem Fluss in Bayern.

Das Drama hatte vor gut einer Woche mit einem harmlosen Flirt am PC begonnen. Arglos klickte Giuseppina L. eine Singlebörse an, lernte Marco R., einen zehn Jahre älteren Mann aus Oberfranken, kennen.

Was sie nicht wusste: Ihr Bekannter war nicht der einfühlsame und liebevolle Partner, wie er es am Computer vorgaukelte, sondern ein Sexverbrecher, der zweimal im Gefängnis saß und erst Ende 2003 auf Bewährung entlassen wurde.

Offenbar suchte er sich Giuseppina gezielt als Opfer aus. Beim ersten Treffen mit ihr hatte Marco R. noch einen jungen Freund dabei. Das Mädchen verliebte sich in den jungen Burschen, aber offenbar nicht in Marco R. Wenn sie sich nochmals mit ihm treffe, werde er seinen Freund wieder mitbringen, versprach Marco R. Ein Bluff? Die junge Frau fuhr am Mittwoch um 20 Uhr mit der U-Bahn zum vereinbarten Treffpunkt an der Haltestelle Bärenschanze in Nürnberg nahe dem Fluss Pegnitz. Diesmal brachte Marco R. ein Messer mit. Er wollte Giuseppina vergewaltigen. Als sie sich wehrte, stach er auf sie ein und warf sie in den Fluss.

Eiskalt versuchte er, seine Spuren zu verwischen und schrieb noch eine E-Mail an das tote Mädchen: "Schade, dass Du nicht gekommen bist." Giuseppinas Eltern erstatteten Vermisstenanzeige. Schnell kam die Polizei auf die Spur von Marco R., dem charmanten Single aus dem Internet, der wegen Vergewaltigung vorbestraft ist und wegen eines anderen Gewaltverbrechens erneut im Gefängnis saß, bis er im November wegen guter Führung vorzeitig freikam.

Tagelang leugnete er die Tat, gestern legte er ein Geständnis ab - und führte die Polizei selbst zum Tatort.