Koblenz. Ein Pärchen aus dem Westerwald (Rheinland-Pfalz) hat angeblich aus einer "Schnapslaune" heraus ein acht Jahre altes Mädchen im Internet zur Versteigerung angeboten. Es sei alles nur ein Scherz gewesen, wehrte sich der Kaufmann (35). Er habe als Test zeigen wollen, was alles bei Ebay "abläuft".

Im Text des Auktions-"Angebots" hieß es unter anderem: "Man kann mit ihr spielen." Zudem wurde das Kind als "echtes Funktionsspielzeug" bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt wegen versuchten Kinderhandels gegen den Mann und seine 41 Jahre alte Lebensgefährtin und ließ gestern die Wohnungen der getrennt lebenden Beschuldigten durchsuchen. Dabei wurden zwei Computer und Unterlagen sichergestellt. Auch die Staatsanwaltschaft schloss einen üblen Scherz nicht aus.

Nach Angaben der Polizei im oberbayerischen Traunstein war am Sonnabend auf der Internetseite des Auktionshauses Ebay ein Foto des Mädchens eingestellt und als Startgebot ein Euro festgelegt worden. Laut Polizei gab es drei Versuche bis zu 25,50 Euro, das Mädchen zu ersteigern. Rund 100 Menschen hätten das "Angebot" angeklickt, bis es nach mehreren Stunden endlich gelöscht wurde. Nur zwei meldeten sich bei der Polizei.

Das Auktionsunternehmen bezeichnete das Vorgehen der beiden Beschuldigten als "geschmackloses Unterfangen". In Berlin teilte Ebay mit: "Wir missbilligen jeden Versuch, auf unserem Online-Marktplatz mit unzulässigen Artikeln zu handeln." Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Ermittlern zusammen. Es sei aber unmöglich, solche Angebote schon vor einer Veröffentlichung herauszufiltern.