Das Genie wurde mehrfach gequält. Jetzt meldete sich eine Zeugin.

London. Er ist einer der intelligentesten Menschen der Welt: Professor Stephen Hawking (62), Mathematik-Genie, Universums-Erforscher. Seine Bücher ("Eine kurze Geschichte der Zeit") verkauften sich 25 Millionen Mal. Doch sein brillanter Geist ist in einem kranken Körper gefangen. Hawking leidet an Muskelschwund (Motor-Neuron-Krankheit), sitzt im Rollstuhl und kann sich nur mit Hilfe eines Sprach-Computers verständigen.

In diesem Zustand fügt ihm jemand absichtlich Verletzungen zu. Diesen unglaublichen Vorwurf erhob jetzt erstmals eine ehemalige Pflegerin. Doch die Krankenschwester, die einst zum Pflegepersonal des Professors gehörte, das ihn rund um die Uhr versorgt, geht noch weiter: Sie beschuldigt Hawkings eigene Ehefrau Elaine (53), berichtete gestern der "Daily Mirror".

Fakt ist: Hawking wurde bereits mehrfach in die Notaufnahme des Addenbrook-Krankenhauses in Cambridge eingeliefert - mit Schnittwunden, Knochenbrüchen, blauen Flecken (wir berichteten). Wo die herkamen, darüber schweigt der Professor. Derzeit liegt Hawking wieder im Krankenhaus - mit Lungenentzündung. Zuletzt rief sein Pflegepersonal die Polizei, als er im August 2003 bei sengender Sonne einfach in seinem Garten vergessen wurde. Er erlitt einen Hitzeschock. Auch da stritt Hawking jegliche Attacken ab, berief sich auf seine Privatsphäre.

Doch jetzt packte die frühere Krankenschwester aus. Die Polizei bestätigte, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden. Es gebe neue Verdachtsmomente.

Die Pflegerin: "Ich erinnere mich, wie ich eines Tages ins Zimmer kam und er (Hawking, d. R.) einen tiefen Schnitt am Hals hatte. Sie (seine Frau, d.R.) muss ihn sehr schroff rasiert haben. Das war kein Kratzer, sondern ein gut 7,5 Zentimeter langer Schnitt. Ein andermal hat sie seinen Arm so auf den Rollstuhl gefeuert, dass das Handgelenk brach." Das sah damals übrigens eine weitere Schwester. Und die hatte es anschließend schwer. "Elaine war sehr eifersüchtig auf sie, weil sie attraktiv aussah. Wir waren Zeugen von Attacken. Alle hatten Angst vor der Frau und Angst, Stephen Probleme zu machen." Der schlimmste Vorwurf jedoch: Elaine Hawking, einst selbst Krankenschwester, soll neue Schwestern einer Art Aufnahmeprüfung unterzogen haben. "Sie zog eine komische Show ab. Einmal kam ich ins Schlafzimmer und dachte, ich hätte mich vertan, als sie mich rief. Sie saß nackt auf ihm. Erst danach sagte man mir, dass das einige Leute erlebten. Sie wollte damit klarmachen, dass die beiden eine sexuelle Beziehung hatten. Es war so etwas wie eine Einweihung", erzählte die Zeugin weiter. Dabei verließ der Mathematik-Professor seine erste Ehefrau Jane (60), mit der er auch die Kinder Robert (37), Lucy (33) und Tim (24) hat, für die rothaarige Elaine. Seine erste Familie und Freunde wussten offenbar von den wiederholten Angriffen, konnten aber nichts für den Professor tun, da er selbst keine Ermittlungen wünschte. Jane Hawking erklärte dem "Express": "Wir leben schon seit langer Zeit mit unserer Angst. Ich mache mir aber die meisten Sorgen, welchen Einfluss das auf meine Kinder haben wird. Wir alle sorgen uns um unsere Eltern. Aber sich mit dem Gedanken anfreunden zu müssen, dass jemand sie absichtlich verletzt, ist unerträglich."

Freunde der Familie vermuten, dass Elaine unter dem Münchhausen-Syndrom leidet. Dabei verletzten Menschen andere, um die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken. Die Polizei will sie und ihren Mann auf jeden Fall befragen.