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Leipzig. Sie hatten sich mehrfach in der Schule gesehen. Daniel V. (18) kannte die kleine Michelle (gest. 8). Der Verdächtige machte dort im Rahmen seiner Ausbildung zum Sozialassistenten ein Praktikum. Laut Polizei hat er sich das Mädchen sogar gezielt ausgesucht und schließlich in seine Wohnung gelockt. Den Ermittlungen zufolge wollte der Auszubildende sein Opfer zunächst vergewaltigen. Als er aber Panik bekam, weil die Kleine schrie, schlug er sie, brach ihr den Kiefer und erstickte Michelle. Drei Tage später warf er die Leiche in einen kleinen Teich in der Nähe.

Die Verhaftung des jungen Mannes hat in Leipzig Entsetzen ausgelöst. Die Tatsache, dass der geständige Daniel das Mädchen in der scheinbar sicheren Schule für seinen grausamen Plan ausgesucht hatte, schockiert viele Bürger. "Etliche Lehrer kennen ihn. Das hat im Kollegium der Schule eine neue Betroffenheit ausgelöst", sagte der Sprecher der Bildungsagentur in Leipzig, Roman Schulz. Offenbar ermittelt die Polizei, ob es weitere Sexualdelikte gab.

Dass der Mann aus der Nachbarschaft stammt, habe die Eltern des Kindes nicht überrascht, sagte deren Rechtsanwältin Ina Alexandra Tust dem Sender MDR Info. "Wir haben die ganze Zeit damit gerechnet, dass der Täter aus dem Umfeld kommt." Gekannt haben die Eltern den 18-Jährigen allerdings nicht. Er wohnte nur 50 Meter von ihnen entfernt.

Gestern haben Experten der Spurensicherung erneut die Räume in dem weiß getünchten Altbau durchsucht, in dem Daniel V. mit seiner Mutter gewohnt hat. Dass er die Leiche drei Tage in einer Kammer versteckt hatte, bevor er sie fortbrachte, wollte der Polizeisprecher nicht kommentieren. Die Mutter des jungen Mannes konnte bislang noch nicht befragt werden. Sie ist nicht vernehmungsfähig und in ärztlicher Behandlung. In ihrer Begleitung war Daniel V. am Sonntag zur Polizei gegangen, wo er schließlich ein Teilgeständnis ablegte.

Der mutmaßliche Täter sitzt in U-Haft. Seine Vernehmung wurde unterbrochen. Der Anwalt von Daniel will erst die Akten einsehen. Die Befragung soll Ende der Woche oder Anfang nächster Woche fortgesetzt werden, sagte Landespolizeipräsident Bernd Merbitz.