Ein Amokläufer hat im US-Bundestaat Illinois eine Kirche gestürmt und den Pastor erschossen. Zwei Gläubige erlitten beim Versuch, den Todesschützen zu überwinden, Schnittverletzungen. Tragisch: Vier Kugeln konnte der Pfarrer noch mit der Bibel abfangen. Bilder von der Tragödie in Illinois.

Ein 27-jähriger bewaffneter Mann hat kurz nach Beginn der Sonntagmorgenmesse in Maryville (Illinois) eine Baptistenkirche gestürmt. Erst wechselte er einige Worte mit dem Pfarrer Fred Winters (45). Dann zückte er eine Waffe, begann zu schießen und tötete den Geistlichen, erzählte Polizeisprecher Ralph Timmins. Tragisch: Die ersten vier Kugeln konnte der Pastor noch mit seiner Bibel abfangen. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Winters leitete die Gemeinde in der Ortschaft Maryville seit 22 Jahren und hinterlässt Frau und zwei Töchter. Ob der Täter noch mehr Menschen umbringen wollte, ist unklar: Er hörte nur auf zu feuern, weil seine Waffe versagte.

Nach den tödlichen Schüssen habe sich der Amokläufer mit einem Messer verletzt, so der Polizeisprecher. Zwei Gemeindemitglieder hätten versucht, den Mann zu überwältigen. Dabei erlitten sie Schnittverletzungen. Zum Tatzeitpunkt haben sich laut Polizei 150 Menschen in der Kirche befunden.

Warum der 27-Jährige den Pastor erschoss, ist noch unklar. Ein Vertreter der Kirche sagte, der Mann sei niemandem der Gemeinde bekannt gewesen. Die Polizei nahm den Täter fest. Er wurde wie die beiden anderen Verletzten im örtlichen Krankenhaus behandelt. Örtliche Medien hatten erst berichtet, dass sechs Menschen von den Schüssen des Mannes verletzt worden seien.

Die tödlichen Schüsse in Maryvilles Baptistenkirche waren in der nahen Vergangenheit nicht die einzigen in US-Kirchen: In Knoxville (Tennessee) fielen im Juli 2008 zwei Kirchengänger den Schüssen eines Rechtsextremisten zum Opfer. Kurz vor Weihnachten 2007 erschoss ein Mann vier Menschen in einer Kirche und in einem Wohnheim für Missionäre in Colorado. Ein Pastor und zwei Gottesdienstbesucher wurden fünf Monate zuvor im Juni 2007 Neosho (Missouri) erschossen.