Offenbach. Bayern erlebte den heißesten Tag des Jahres: Das Quecksilber erreichte in Roth 36,6 Grad. In Freiburg zeigte das Thermometer 36,5 Grad an. Damit haben die Deutschen einen Eindruck gewonnen von dem, was derzeit die Südeuropäer erleben. In Spanien, Italien und Kroatien macht eine Hitzewelle den Menschen das Leben schwer. In Italien bekamen die Beamten in Mailand und Neapel bei Temperaturen von 41 Grad im Schatten hitzefrei. In Rom durften die Affen im Zoo Eis schlecken, weil es auch ihnen zu warm war. Kroatien meldete schon fünf Hitzetote. Selbst in der Schweiz und in Österreich kletterten die Werte über 35 Grad. In Spanien war es mit mehr als 40 Grad um diese Jahreszeit noch nie so heiß. "Wenn das so weitergeht, steuern wir auf den heißesten Juni in der Geschichte des Landes zu", so Chefmeteorologe Antonio Mestre. Die Gluthitze lähmt die Menschen in den betroffenen Ländern. Bauarbeiter können in der Sonne nicht arbeiten, auch Straßenbauarbeiten müssen gestoppt werden. Am Nachmittag sind die Städte menschenleer, weil die Bewohner sich zur Siesta ins abgedunkelte Schlafzimmer zurückziehen. Die Kühlgeräte in Büros und Wohnhäusern laufen auf Hochtouren, der Stromverbrauch erreicht zurzeit Spitzenwerte. Es muss sogar damit gerechnet werden, dass die Versorgung zusammenbricht. In vielen Supermärkten sind Erfrischungsgetränke ausverkauft. Abkühlung ist nicht in Sicht. Mestre: "In den nächsten Tagen kommen neue Hitzewellen auf uns zu." Es ist nicht auszuschließen, dass es in der bald beginnenden Ferienzeit in Italien und Spanien noch heißer wird.