Asuncion. Paraguays Staatspräsident Fernando Lugo, ehemaliger katholischer Bischof, hat die Vaterschaft für einen inzwischen zehn Jahre alten Sohn anerkannt. Bereits 2009 hatte Lugo, der bis 2008 Bischof war, zugegeben, ein Kind gezeugt zu haben. Die Vaterschaftsklage einer weiteren Frau ist anhängig, in einem anderen Verfahren wurde Lugo durch einen DNA-Test entlastet. Im aktuellen Fall meldete sich die Krankenschwester Narcis Delacruz, 42, aus San Pedro mit der Behauptung, sie habe mit Lugo vor elf Jahren eine intime Beziehung gehabt. Aus dieser sei ihr Sohn Angel hervorgegangen. Lugo habe das Kind bislang zwar nicht anerkannt, aber finanzielle Unterstützung geleistet. Delacruz erklärte, sie habe sich zu der Bekanntgabe der Vaterschaft entschlossen, nachdem ihr und ihrem Sohn der Zugang zum Präsidenten verweigert worden sei.

Lugo, geboren 1951, wurde nach einem Theologiestudium 1977 zum Priester geweiht und arbeitete zunächst in Ecuador, dann in seinem Heimatland Paraguay. In Rom studierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana Soziologie. Nach Paraguay zurückgekehrt, wurde er 1994 Bischof von San Pedro. 2006 beantragte Lugo beim Vatikan seine Rückversetzung in den Laienstand, um sich seiner politischen Karriere widmen zu können. 2008 gab Papst Benedikt XVI. dem Antrag statt. Wenig später wurden frühere sexuelle Affären Lugos bekannt.