Der Pornodarsteller war am Montag in Berlin geschnappt worden. Er soll in Kanada einen Studenten vor laufender Kamera getötet haben.

Berlin. Für den kanadischen Pornodarsteller, der wegen Mordes international gesucht und in Berlin gefasst wurde, soll jetzt ein Haftbefehl zur Auslieferung beantragt werden. Die Berliner Staatsanwaltschaft stelle einen entsprechenden Antrag beim Kammergericht, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Mittwoch mit.

Der 29-Jährige mit dem Künstlernamen Luka Rocco Magnotta soll in seiner Heimat einen chinesischen Studenten nicht nur vor laufender Kamera getötet und zerstückelt haben, sondern auch von dessen Fleisch gegessen haben.

+++ Magnotta soll Körperteile seines Opfers verspeist haben +++

+++ Mordverdächtiger Pornodarsteller wird weiter festgehalten +++

Der Mann war am Dienstag ins Untersuchungsgefängnis Moabit gebracht worden. Dort muss er auf seine Auslieferung nach Kanada warten. Magnotta war mit internationalem Haftbefehl gesucht und am Montag in einem Berliner Internetcafé geschnappt worden. Der Mann hat laut Staatsanwaltschaft keine Einwände gegen die Auslieferung erhoben.

In Justizkreisen hieß es, wenn eine Entscheidung des Kammergerichts vorliegt, müsse der Fall noch der Bundesregierung vorgelegt werden. Wenn sie der Auslieferung zustimme, gebe es keine Hindernisse mehr. Der Mann könnte dann in ein Flugzeug gesetzt und flankiert von kanadischen Sicherheitsbeamten in die Heimat überstellt werden. Das Verfahren könnte schneller als ursprünglich gedacht zu Ende gebracht werden. (dpa)