Der Kanadier wurde in einem Internetcafé in Berlin gefasst. Er sollte noch am Nachmittag in die Untersuchungshaftanstalt Moabit verlegt werden.

Berlin. Der unter Mordverdacht stehende kanadische Pornodarsteller darf in Berlin weiter festgehalten werden. Ein Richter habe ihm am Dienstag eine sogenannte Festhalteanordnung verkündet, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann, der zurzeit in einer Gefangenensammelstelle im Stadtteil Tempelhof-Schöneberg untergebracht ist, sollte noch am Nachmittag in die Untersuchungshaftanstalt Moabit verlegt werden.

Der am Montag in Berlin festgenommene Kanadier wird verdächtigt, einen Bekannten getötet, die Tat gefilmt und das Video ins Internet gestellt zu haben. Teile der Leiche soll er an politische Parteien in Kanada geschickt haben. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft wollte ebenfalls am Dienstag beim Kammergericht einen Auslieferungshaftbefehl erwirken. Hintergrund ist ein Rechtshilfegesuch Kanadas.

+++ International gesuchter Pornodarsteller in Berlin gefasst +++

+++ LEICHENTEILE IM PAKET - PORNODARSTELLER VERDÄCHTIGT +++

Polizisten hatten den Pornodarsteller in einem Internetcafé auf der Karl-Marx-Straße im Bezirk Neukölln festgenommen. Der Gesuchte habe dort Internet-Berichte über sich gelesen. Ein 42-jähriger Café-Mitarbeiter hatte Verdacht geschöpft und darum ein Foto von Magnotta im Internet gesucht. "Ich lese viel, deshalb habe ich ihn erkannt“, sagte Kadir Anlayisli. Der Mann habe auf Französisch nach der Internetnutzung gefragt. Er saß im Café auf Platz 25.

Auf der Straße habe der Mitarbeiter dann einen Polizeiwagen angehalten, erzählen Ladenbesucher – angeblich sei er erst beim zweiten Wagen erfolgreich gewesen, weil man ihm zunächst nicht geglaubt habe. Die Polizei erklärte, einer von drei Mannschaftswagen, die dort zufällig entlang fuhren, habe angehalten. Sieben Einsatzkräfte seien schließlich in den Laden gegangen. Der Kanadier wurde in Handschellen abgeführt. (dapd/dpa)