Der Plattenmillionär verlor vor Gericht gegen seine Ex-Freundin Estefania Küster, die den gemeinsamen Sohn großzieht.

Hamburg. "Für mich ist ganz wichtig, dass das hier mein viertes Kind ist. Nicht mein drittes plus eins. Es gibt nicht die eine oder andere Familie. Wir sind ein großes glückliches Ganzes." So kündigte Dieter Bohlen, 58, die Geburt seines Sohnes Maurice Cassian, genannt MC, vor sechs Jahren an.

Jetzt muss der Musikproduzent aus dem niedersächsischen Tötensen bei Hamburg seiner einstigen Lebensgefährtin und Mutter seines dritten Sohnes, Estefania Küster, 32, mehr Unterhalt für das gemeinsame Kind zahlen als bisher. Das Amtsgericht Tostedt (Landkreis Harburg) verurteilte Bohlen zur Zahlung von rund 600 Euro mehr im Monat. Bohlen muss rückwirkend außer den bislang gezahlten 1000 Euro monatlich zusätzlich 525 Euro Schulgeld und 115 Euro für Musik- und Klavierunterricht für den Sechsjährigen berappen. Die ebenfalls strittigen Kosten für die Krankenversicherung hatte der Musiker während des Verfahrens freiwillig nachgezahlt. Der Beschluss sei aber noch nicht rechtskräftig, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts gestern zu einem Bericht des "Spiegels".

Vorausgegangen war ein fast zwei Jahre langer Streit zwischen dem Musiker und Maurice' Mutter, die das alleinige Sorgerecht hat. Der Junge lebt mit ihr und Küsters neuem Freund auf Mallorca. Dass Küster Maurice auf eine englischsprachige Privatschule schickt, passte Bohlen angeblich gar nicht. Er hielt eine Ausbildung an einer staatlichen Schule für ausreichend. Küster argumentierte jedoch, dass die Schulen auf Mallorca nur auf Katalanisch unterrichten, was sich nachteilig auf das spätere Berufsleben ihres Sohnes auswirken könne. Außerdem sei dort sichergestellt, dass er als Kind eines Prominenten unbehelligt und sicher aufwachsen könne. Als Gegenargument soll Bohlen vorgebracht haben, dass man ja den Namen des Kindes ändern könne.

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Dass der ehemalige Modern-Talking-Star, der mit seinen Platten und Produktionen Millionen verdient, auch die Musikstunden seines Sohnes nicht bezahlen wollte, mutet seltsam an. Immerhin sucht er bei der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) seit Jahren selbst junge Talente - zuletzt auch noch bei "DSDS Kids".

Doch offenbar ist es schlecht bestellt in der Beziehung zwischen Vater und Sohn. Küster, die nicht mehr mit Bohlen spricht, berichtet, dass der Entertainer sein Kind seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Mit Bohlen war die Eppendorferin, Tochter eines deutschen Vaters und einer paraguayischen Mutter, fast fünf Jahre befreundet (2001 bis 2006). Die Beziehung ging auseinander, nachdem Küster hochschwanger aus der Zeitung erfuhr, dass Bohlen im Urlaub eine andere Frau geküsst hatte. "Das ist ein Schlag ins Gesicht, auch dem Kind gegenüber. Du kannst doch nicht mit einer anderen Frau etwas haben und dich dann wieder zu deiner schwangeren Frau ins Bett legen. Das geht moralisch schon nicht", erzählte sie damals dem TV-Sender SIXX. Doch vorher stand sie dem Moderator bei, auch als seine Ex-Frau Verona Feldbusch (heute Pooth) öffentlich behauptete, Bohlen habe sie geschlagen. Küster war auch an seiner Seite, als beide vor Einbrechern aus der Villa in Tötensen flohen. Während der Partnerschaft erlebte Bohlen als Produzent einen zweiten Frühling, schrieb seine Autobiografie, einen Bestseller, und stieg bei RTL als Juror von "DSDS" ein. Küster ist auch nicht die erste Ex-Freundin, die sich mit Bohlen um Geld gestritten hat. Seine langjährige Partnerin Nadja Abd el Farrag erhielt nach zwölf Jahren Beziehung keinen Pfennig von Bohlens Vermögen. Sein ehemaliger Mitstreiter bei Modern Talking, Thomas Anders, machte sich sogar in seiner Autobiografie über Bohlens Geiz lustig: "Wenn er etwas umsonst haben konnte, sagte er nicht Nein. ... Dieter ist der geizigste Mensch, den ich kenne."

Auch Udo Röbel, ehemaliger Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, erinnert sich an eine Episode mit Dieter Bohlen in Hamburg. "Nach einem Abendessen mit ihm und meinem damaligen Show-Chef Manfred Meier bei Paolino fuhren wir noch ins nahe gelegene Zwick. Allein die Taxifahrt war mir schon peinlich. Wir hätten die paar Meter zu Fuß gehen können. Entsprechend knurrig war der Taxifahrer, als er auf den Taxameter zeigte: 4 Mark und 30 Pfennige! Noch peinlicher wurde es, als Bohlen sich zu uns umdrehte, und fragte, wer denn nun zahle. ,Immer der, der vorne sitzt', antwortete ich. Zähneknirschend griff Bohlen zu seinem Portemonnaie. ,Machen Sie 4,50', seufzte er ...", erinnert sich der Hamburger Journalist.

Zu seinen zwei Söhnen und einer Tochter aus erster Ehe hat Bohlen guten Kontakt. Die Beziehung scheiterte, als seine Frau Erika von einer Affäre ihres Mannes erfuhr ...