Berlin. Krähenalarm in der Hauptstadt: In den vergangenen Tagen häufen sich wieder die Attacken der schwarzen Vögel auf Menschen. Eines der Opfer war ein 41-jähriger Mann in Prenzlauer Berg, der gerade telefonierte, als er einen dumpfen Schlag auf dem Hinterkopf spürte. "Als ich mich umschaute, saßen zwei Krähen auf einem Baum hinter mir und guckten mich an", erzählte er der "Berliner Morgenpost". Dann plötzlich noch ein Schlag. Die Vögel attackierten ihn erneut.

Ein Kioskbesitzer berichtete, allein am Sonntag seien der Zeitungslieferant und vier Kunden angegriffen worden. "Die Krähen haben die Leute an den Haaren gezupft und gepickt, ich konnte alles aus meinem Laden heraus sehen."

In Berlin schätzt der Naturschutzbund (Nabu) den Bestand der Nebelkrähen auf bis zu 5000 Brutpaare, Tendenz steigend. Die Tiere sind geschützt, obwohl jedes Frühjahr wieder von Krähenattacken in Berlin zu lesen ist. "Krähen kommen in die Stadt, weil es hier genug Futter und bessere Umstände als im ländlichen Raum gibt", sagte Carmen Schultze vom Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). In der Großstadt gewöhnten sich die Tiere, die bis zu ein Kilo wiegen und eine Flügelspannweite von bis zu einem Meter haben, schnell an den Menschen. "Dass es im Mai vermehrt zu Attacken kommt, liegt daran, dass die Vögel jetzt Brutzeit haben und allgemein aktiver sind - und dadurch auch aggressiver."