Die Welt der Popmusik hat einen ihrer Großen verloren: Robin Gibb, Leadsänger der Bee Gees, ist in London an Krebs gestorben. Er wurde 62 Jahre alt. Sein musikalisches Vermächtnis macht ihn für viele Fans unsterblich – „Stayin’ Alive“ war einer seiner größten Hits.

London. Er hat die Disco-Ära geprägt wie wenige andere. Robin Gibb, Leadsänger der Bee Gees, ist tot. Er starb am Sonntag in London nach monatelangem Kampf gegen den Krebs im Alter von 62 Jahren. Gibbs Tod kommt nur wenige Tage nach dem einer zweiten Ikone der Discomusik der 1970er Jahre: Donna Summer war am Donnerstag ebenfalls an Krebs an ihrem Wohnort Naples in Florida gestorben. Sie wurde nur ein Jahr älter als Gibb.

Der frühere britische Premierminister Tony Blair, ein langjähriger Freund des Bee-Gees-Sängers, würdigte den Musiker am Montag. „Robin war nicht nur ein außergewöhnlicher Musiker und Songschreiber, er war hochintelligent und ein interessierter und engagierter Mensch. Er war ein großartiger Freund mit einem offenen und fruchtbaren Verstand, er hatte sich mit Politik und Geschichte befasst“, sagte Blair. „Ich werde ihn sehr vermissen.“

Auch die Musikwelt trauert. „Ich bin sehr traurig zu hören, dass ein weiterer großer Sänger zu jung gestorben ist“, schrieb der kanadische Rockstar Bryan Adams. Auch die 80-er-Jahre-Band Duran Duran sprach via Internet ihr Beileid aus. Gibbs Plattenfirma Sony Music sagte einfach: „Thank you for the Music – Danke für die Musik.“

Robin Gibb war bereits im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit seinen Brüdern Maurice und Barry aufgetreten. Anfang der 1960er Jahre nannten sie sich Bee Gees und landeten in den 1970er Jahren im goldenen Disco-Zeitalter einen Superhit nach dem anderen. „Stayin’ Alive“ und „Night Fever“ gehörten zu den meistverkauften Platten. Robin Gibb machte sich auch als Songschreiber für Musikgrößen wie Barbra Streisand oder Kenny Rogers einen Namen. Superstars wie Elvis Presley und Janis Joplin sangen Bee-Gees-Lieder nach.

Vor eineinhalb Jahren war bei Robin Gibb, der vier Kinder hat, Krebs diagnostiziert worden. Bereits im Februar dieses Jahres schien er dem Tod geweiht, erholte sich aber und trat sogar noch einmal auf der Bühne auf. Im April kam dann zu den Tumoren an Darm und Leber noch eine Lungenentzündung.

Die Familie, die zur Stunde des Todes nach Medienberichten an seiner Seite gewesen sein soll, bat darum, in der Phase der Trauer ihre Privatsphäre zu wahren. Von den drei Bee Gees ist nur noch Barry (65) am Leben. Maurice war 2003 ebenfalls an einer inneren Erkrankung gestorben. Der jüngste Gibb-Bruder Andy, der nicht zur Band gehörte, war bereits 1988 bei einem Auftritt an Herzversagen gestorben. # dpa

(dpa)