New York. Sie gab einer ganzen Ära die Musik: Donna Summer war Disco, war 70er-Jahre, war funky, war einfach der Sound! Mit Hits wie "Hot Stuff", "Bad Girls" und "She Works Hard For The Money" beherrschte sie Tanzschuppen und Hitparaden rund um die Welt. Gestern ist die US-Sängerin mit 63 Jahren im Kreise ihrer Familie in Englewood in Florida an Lungenkrebs gestorben. Der Weltstar hatte die Krankheit geheim gehalten und bis zuletzt an einem neuen Album gearbeitet.

Das Sprungbrett für Summers steile Karriere war Deutschland. Weil die mit sechs Geschwistern in einer frommen christlichen Familie in Boston aufgewachsene LaDonna Adrian Gaines in New York keine Anstellung fand, nahm sie 1968 eine Rolle in dem Musical "Hair" in München an. Acht Jahre blieb sie in Bayern. Sie lernte Deutsch, heiratete ihren ersten Mann, den Österreicher Helmuth Sommer (von dem ihr Künstlername Summer stammt), und kam mit ihrem langjährigen Produzententeam Giorgio Moroder und Pete Bellotte zusammen.

Gleich ihr erster Hit 1975 wurde ein internationaler Skandal: In "Love To Love You Baby" stöhnt sie 17 Minuten lang hocherotisch zu Disco-Musik. Viele Radiostationen verbannten den Song aus ihrem Programm. Mit fünf Grammys, drei Nummer-eins-Platin-Alben und mehr als 130 Millionen verkauften Platten wurde Summer zum Weltstar. Ihre Musik beeinflusste Künstler wie Duran Duran, Madonna und David Bowie. Doch der Ruhm hatte seinen Preis. Ihre erste Ehe zerbrach, es folgten Depressionen und ein Selbstmordversuch. Donna Summer hinterlässt ihren zweiten Ehemann Bruce Sudano, 63, und drei erwachsene Töchter.