Mehr als 17.000 Kapseln sind abgefangen worden, beim Versuch, sie nach Südkorea einzuschmuggeln. In China soll das “Mittel zur Förderung von Leistungsfähigkeit“ aus pulverisierten Babyleichen hergestellt werden.

Seoul. Einen Fund mit einem unfassbar grauenvollen Hintergrund mussten Zollbeamte in Südkorea in den vergangenen zehn Monaten immer wieder machen. Sie fingen über 17.000 Kapseln ab, die aus pulverisiertem Menschenfleisch von toten Babys und Föten bestehen sollen. Die Kapseln wurden beim Versuch, sie aus China einzuschmuggeln, entdeckt , teilte die Behörde am Montag mit. Die Kapseln seien in Südkorea als Mittel zur Förderung der Leistungsfähigkeit und Heilung von Krankheiten verkauft worden.

Zur Herstellung des Pulvers seien die Babyleichen in kleine Teile geschnitten und dann getrocknet worden, hieß es. Woher die Babyleichen stammen, war unklar. Berichten südkoreanischer Medien zufolge befinden sich Produktionszentren in mehreren chinesischen Städten. Eine Kapsel werde in Südkorea für 40 000 Won (etwa 27 Euro) verkauft.

Die Behörde warnte davor, dass die Kapseln ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellten. Sie enthielten Substanzen, die eine tödliche Wirkung haben könnten. Die Ware werde von in China lebenden Koreanern entweder bei der Einreise nach Südkorea in ihrem Gepäck eingeschmuggelt oder per Post verschickt. (dpa)