Direkt nach der Silberhochzeit haben sich Arnold Schwarzenegger und Maria Shriver getrennt. Sie ist bereits ausgezogen - weil er wieder Kino macht?

Los Angeles. Vielleicht konnte es auf Dauer einfach nicht gut gehen mit Arnold Schwarzenegger, 63, und Maria Shriver, 55. Er ein Bodybuilder und Schauspieler, um den sich die Welt weiterdrehte, als er Gouverneur von Kalifornien war. Sie eine erfolgreiche Journalistin, Fernsehmoderatorin und Bestsellerautorin, die aber insbesondere in den vergangenen acht Jahren als First Lady im Schatten des Superstars stand. Er ein Republikaner, wenngleich am linken und ökologisch korrekten Saum der Partei verortet. Sie die Tochter von Eunice Kennedy, der Schwester des Präsidenten John F. Kennedy, und von Robert Sargent Shriver, einem Ex-Vizepräsidentschaftskandidaten der Demokraten. Er der Inbegriff von "Action, Action. Action", sie die Intellektuelle mit Abschluss in Amerikawissenschaften.

Das Paar will in freundschaftlichem Einvernehmen verbunden bleiben

Jetzt haben Arnold Schwarzenegger und Maria Shriver, verheiratet seit 25 Jahren und 13 Tagen und miteinander liiert seit 1977, ihre Trennung verkündet, also kurz nach der Silberhochzeit. In einer gemeinsamen Erklärung versicherten Schwarzenegger und Shriver, sie blieben im freundschaftlichen Einvernehmen und arbeiteten an ihrer Beziehung. Von Scheidung ist noch nicht die Rede. Aber Shriver trat schon zu Ostern in Videos, die sie auf der Internet-Plattform YouTube einstellte, ohne Ehering auf. Aus der schlossähnlichen Villa des Paares in Brentwood, einem der feinsten Vororte von Los Angeles, zog die 55-Jährige vor Wochen aus.

Das Glamourpaar, in Hollywood ebenso zu Hause wie in Washington anerkannt, hat zwei Töchter und zwei Söhne. Christopher ist 13, Patrick Arnold 17, Christina Maria Aurelia 20 und Katherine Eunice 21 Jahre alt. "Wir werden unsere Kinder weiterhin gemeinsam erziehen. Sie sind das Licht und Zentrum unser beider Leben", versichern die Eltern in ihrer Erklärung, in der sie von einer "Zeit des großen persönlichen und beruflichen Wandels für uns beide" sprechen.

Im Januar war Schwarzenegger, der 2003 nach dem Rücktritt von Gray Davis zum Gouverneur gewählt und 2006 bestätigt worden war, nach dem Ende der zweiten Legislaturperiode aus dem Amt geschieden. Gleich danach kündigte der durch Rollen als "Conan der Barbar" und "Terminator" weltbekannte Einwanderer aus der österreichischen Steiermark an, er wolle zurück ins Filmgeschäft, und er fügte hinzu, seine Frau wisse das noch nicht, "es wird sie sicher überraschen". Damit mag Schwarzenegger recht gehabt haben. Aber gefreut haben dürfte sich die in Chicago geborene Maria Shriver kaum. Die für ein Filmprojekt über Alzheimer-Erkrankte mit einem Emmy Award ausgezeichnete Journalistin engagiert sich für Behinderte, und obwohl Maria Shriver der Jahrmarkt der Eitelkeiten keineswegs fremd war, blieb ihr Hollywood suspekt.

Tochter Katherine hat im vergangenen Jahr ein Buch geschrieben, es handelt von Schönheit, nicht nur der Äußeren, und vom inneren Gleichgewicht. In "Rock What You've Got" (etwa: Erschüttere das, was man dir mitgegeben hat) mag man Erklärungsansätze finden, warum es kriselte in der Ehe, die so mustergültig die Harmonie der Gegensätze zu bestätigen schien. Katherine beschreibt eine Kindheit, die trotz der Prominenz und des Reichtums ihrer Eltern ganz normal gewesen sei. Die Studentin sagte bei einer Buchvorstellung im Fernsehen: "Meiner Mutter machte es Sorgen, dass wir in Los Angeles aufwuchsen, weil sie nicht wollte, dass wir verdorbene Hollywood-Kinder werden. Vor dem Hintergrund unserer besonderen familiären Situation strengte sie sich an, uns so normal großzuziehen wie möglich."

Es wäre absurd, Schwarzenegger auf seine Vergangenheit als Bodybuilder und Heldendarsteller zu reduzieren. Schwarzenegger ist intelligent, charismatisch und humorvoll. Aber er kann auch "unausstehlich, sehr eitel und überzeugt sein, dass sich die Welt um ihn dreht", erinnert sich Barbara Oakland Baker, mit der Schwarzenegger von 1969 bis 1974 liiert war.

Maria Shriver lernte der damals noch vor seinem Durchbruch stehende Actiondarsteller 1977 bei einem Tennisturnier kennen. 2003 erfuhr er von seiner Ehefrau massive Rückendeckung, als die "New York Times" über amouröse Affären berichtete. Schwarzenegger selbst gestand öffentlich ein, früher Dinge getan zu haben, "die schlecht waren", und er meinte damit sicher nicht, dass er Anabolika zum Muskelaufbau nahm, als diese noch legal waren.

Für "Cry Macho" unterschrieb Schwarzenegger einen Millionenvertrag

Es mag sein, dass sich Maria Shriver viel stärker betrogen fühlt von Arnold Schwarzeneggers Rückkehr in die Filmstudios. 15 Drehbücher sollen ihm bereits vorliegen, für das Drama "Cry Macho" unterschrieb er bereits einen 12,5-Millionen-Dollar-Vertrag. Maria Shriver mag sich für die Zeit nach der Politik weniger "Action" gewünscht haben.