Pietro Lombardi gewinnt die achte “DSDS“-Staffel und bekommt einen Kuss von Sarah. Er ist der jüngste Sieger der Castingshow auf RTL.

Karlsruhe. In den letzten Minuten vor der Entscheidung hält sie sich die Hände vors Gesicht. Dann beißt sie auf ihre Finger. Die Besitzerin der Pizzeria Fantastico in der Karlsruher Südstadt, Silvana Campanella-Clinca, ist die Patentante von Pietro Lombardi, 18. Als dann um 0.30 Uhr verkündet wird, wer das Finale der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) gewonnen hat, versteht man nur noch den Vornamen "Pietro" - das "Lombardi" geht schon im Schrei- und Jubelkonzert unter.

Familie und Freunde des Siegers liegen sich in den Armen. Tränen fließen. "Ich freu mich so für ihn! Das ist unser Bu!" (Badisch für Bub/Junge), lacht die Patentante. Dann rennen sie auf die Straße. Feuerwerkskörper werden gezündet, ein Hupkonzert ertönt. Ein Märchen wird war.

Vom "Depp mit der Käpp", wie Lombardi anfangs wegen seiner Baseballkappe lästerlich genannt wurde, zur "Sensation am Mikrofon": Der junge Mann aus Karlsruhe hat die achte Staffel der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen. Pietro trug die Lieder "Que Sera Sera" von der Hermes House Band und "Dance With My Father" von Luther Vandross vor und erntete dafür großen Applaus. Der Mini-Jobber, der früher auf 400-Euro-Basis Swarovski-Steine geklebt hat, setzte sich in der Nacht zum Sonntag mit 51,9 Prozent der Zuschauerstimmen gegen seine Konkurrentin und Freundin Sarah Engels, 18, aus Hürth durch.

Die beiden hatten sich Ende April zu ihrer Liebe bekannt. "Ich hoffe, dass unsere Liebe Bestand hat", sagte Sarah nach der Show. "Dass Pietro jetzt so viel Geld hat, ist ja auch schön", ergänzte sie. Pietro war erst sprachlos, sagte dann aber: "Am Anfang war ich der Clown und jetzt: Wow."

In der kommenden Woche nimmt Ober-Juror Dieter Bohlen, 57, ein Album mit Pietro auf. Den Discostampfer "Call My Name" hatte er schon für ihn geschrieben. Das Siegerlied wurde bereits in der Finalnacht als Download angeboten und erreichte sofort die Spitze der Charts der führenden Anbieter. Bei zwei Balladen solle auch Sarah zu hören sein, versprach Bohlen.

Die Entscheidung sahen im Schnitt 5,62 Millionen Zuschauer (34,8 Prozent Marktanteil). In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen holte RTL einen Marktanteil von starken 36,4 Prozent. Das Finale vor einem Jahr (Mehrzad Marashi gegen Menowin Fröhlich) sahen noch 7,58 Millionen.

In der Jury saßen in dieser "Superstar"-Runde erstmals die gebürtige Brasilianerin Fernanda Brandao, 28, und der Schweizer Patrick Nuo, 28. Die beiden Sänger haben erst aus der "Bild"-Zeitung erfahren, dass sie rausfliegen und Bohlen für 2012 auf eine neue Jury setzt. Brandao und Nuo reagierten enttäuscht. Bohlen kündigte für die neunte Runde der Castingshow weitere Änderungen an. Der Sieger wird dann zusätzlich zu seinem Plattenvertrag 500 000 Euro erhalten. Außerdem sollen nach Angaben von Bohlen und RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger die Altersbegrenzungen gelockert werden. Bisher durften die Kandidaten nicht älter als 30 Jahre sein. "Wichtig ist: Man sollte was von Musik verstehen, sonst gibt es was auf die Rübe", sagte Bohlen.

Die bisherigen Sieger von "DSDS" nach Alter gestaffelt:

18 Jahre: Pietro Lombardi, 8. Staffel 2011

19 Jahre: Alexander Klaws, 1. Staffel 2003

22 Jahre: Daniel Schuhmacher, 6. Staffel 2009

23 Jahre: Tobias Regner, 3. Staffel 2006

24 Jahre: Elli Erl, 2. Staffel 2004

28 Jahre: Mark Medlock, 4. Staffel 2007

29 Jahre: Mehrzad Marashi, 7. Staffel 2010

30 Jahre: Thomas Godoj, 5. Staffel 2008