Berlin. Sie sind für Außenstehende schwer zugänglich: Kostenlose Tauschbörsen im Internet sind der größte Markt für Kinderpornografie. Das belegt eine Studie vom Kriminalwissenschaftlichen Institut der Universität Hannover im Auftrag des Bündnisses gegen Kinderpornografie "White IT" in Berlin. Diese Foren stellen die Strafverfolger deshalb vor eine Herausforderung, da der Zugang dazu nur bei persönlicher Bekanntschaft oder durch Lieferung von neuen Bildern oder Filmen möglich ist, heißt es. Geld werde hier nicht verdient. "Ein digitales Kinderpornobild lässt sich leider beliebig oft kopieren", sagte Dieter Meier, Direktor des Kriminalwissenschaftlichen Instituts. "Gerade in den Tauschbörsen und in Newsgroups besteht ein breites, nahezu unerschöpfliches und grundsätzlich kostenfreies Angebot."

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) erklärte: "Wir sind in diesem besonders abgeschotteten, hochkriminellen Bereich größtenteils blind." Schünemann ist Vorsitzender des Bündnisses. Der Minister fordert, die Einsatzmöglichkeiten verdeckter Ermittler zu erweitern. Derzeit sei ihre Arbeit durch die Rechtslage eingeschränkt. Auch müsse die Polizei mehr Personal einsetzen.