Eine kleine Polizeiwache in Texas hat ein großes Problem: Wohin mit 200 Tonnen Rauschmittel?

Brooks County. Das Immergrün ist eine dieser Pflanzen, die Gärtner als typischen "Bodendecker" kennen, und auch der Storchenschnabel ist ein gutes Beispiel für eine jener Blumen, die mit Blatt und Blüte bald kein Licht mehr auf die Erde lassen. Nun ist es ja so, dass in den USA alles immer ein bisschen anders ist, alles ein bisschen ausgefallener. Auch die überseeische Botanik.

Beispiel Texas. Zumindest in der Gemeinde Brooks County sprießt kein allzu alltägliches Grün - sondern Hanf. Und dann auch noch unter polizeilicher Aufsicht! Diese Kuriosität rührt daher, dass die örtlichen Ordnungshüter Ausgeburten reinen Fleißes zu sein scheinen: Wie der lokale Fernsehsender KIII jüngst berichtete, haben die sieben Streifen- und der eine Kriminalbeamte des Kaffs unweit der mexikanischen Grenze in den vergangenen zehn Jahren sage und schreibe 200 Tonnen Marihuana beschlagnahmt - und deshalb nun ein Platzproblem.

Denn mit dem ganzen Gras auf dem Hof der Wache verhält es sich mittlerweile so wie mit einem gut besuchten Einkaufszentrum am letzten Sonnabend vor Weihnachten: Man kriegt nicht einen Fuß mehr an die Erde. Deshalb forschen die Drogenfahnder permanent nach Hasch-Vernichtungsmöglichkeiten. Anfängliche Pläne, das Cannabis in einer Unratverbrennungsanlage loszuwerden, wurden nach der 30 000-Euro-Rechnung für die erste Charge wieder fallen gelassen.

Doch seitdem sich die Nachricht von der regen Texaner Polizei von Bundesstaat zu Bundesstaat verbreitete, häufen sich die Lösungsvorschläge. Allerdings lautet ungefähr jeder Zweite dieser Tipps aus Denver, Detroit oder San Diego ähnlich und hat mit einer Tüte zu tun - wohlgemerkt keiner zum Müllwegtragen allerdings. Und somit bleibt das Problem der Wache von Brooks County vorerst weiter ungelöst.