Für ihren Sarkophag muss vermutlich ein Bischof im Dom von Roskilde weichen

Kopenhagen. Eine Königin kann nichts dem Zufall überlassen, alles muss bis ins kleinste Detail organisiert und protokollarisch richtig sein. Da macht auch der Tod keine Ausnahme. Bereits im Februar wurde ein Modell des zukünftigen Sarkophags der dänischen Königin Margrethe, 70, vorgestellt. Der weltberühmte Bildhauer Bjørn Nørgaard, 62, hat ihn entworfen, es ist ein Meisterwerk aus Glas und grönländischem Marmor, zeitgerecht, modern und einer Monarchin würdig.

Aber noch ein weiteres Problem muss gelöst werden. Ihre Majestät wird wie alle dänischen Regenten vor ihr im Dom von Roskilde beigesetzt werden, aber der kleine Dom ist mit seinen 39 königlichen Gräbern bereits so voll, dass man für Margrethes Eltern - König Frederik und Königin Ingrid - nach deren Tod eine kleine Kapelle außerhalb des Doms gebaut hat. Königin Margrethes Sarkophag soll jedoch innerhalb des Doms stehen, in der Birgitte-Kapelle, einem kleinen Seitenraum des Doms. Nun hat sich herausgestellt, dass auch die Birgitte-Kapelle bereits ein Grab beherbergt.

Bischof Oluf Magnussen, der den Dom und die Birgitte-Kapelle 1443 nach einem Brand erbauen ließ, liegt dort wahrscheinlich unter einer Steinplatte. Ganz einig sind sich die Forscher jedoch nicht. Lis Frederiksen, Vorsitzende des Gemeinderates des Doms: "Da ist kein Grab, das ist nur ein Stein." Archäologe und Kirchenspezialist Ebbe Nyborg sieht das anders: "Hier ist ein Grab, und wenn man hier einen königlichen Sarkophag errichten will, ist es wichtig, dass kein bereits existierendes Grab quasi geschändet wird." Es wird also noch einiges zu bedenken und zu regeln geben. Ein Glück, dass die Königin immer noch sehr fit ist!