Maske, Waffe, Sprengstoffattrappe: Der Schüler sorgte in seiner Schule in Berlin-Kreuzberg gleich zweimal für Alarm.

Berlin. Zweimal Schul-Alarm: Erst zeigte sich der Maskierte mit einer Waffe vor einer Schule in Berlin-Kreuzberg, am nächsten Tag spazierte der Schüler mit einer Sprengstoffattrappe in seine Klasse im Oberstufenzentrum in der Lobeckstraße 76. Erst als die Polizei am Mittwoch den 20-Jährigen festnahm, stellte sich heraus, dass er schon am Dienstag den Polizeieinsatz ausgelöst hatte. Gegen den Schüler werde nun wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt. In der Vernehmung sagte er nach Angaben der Polizei aus, er habe seinen Mitschülern einen Streich spielen wollen.

Die Beamten werden in den laufenden Ermittlungen weitere Schüler zu Hintergründen befragen, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Außerdem werde sich die Schule um eine psychologische Betreuung des 20- Jährigen bemühen.

Unklar blieb weiter, ob der Schüler den schriftlichen Prüfungen entgehen wollte, die am Dienstag und Mittwoch an der Einrichtung geplant waren. Am Dienstag waren die Prüfungen abgesagt worden, nachdem ein zunächst Unbekannter am Morgen mit Maske und Waffe vor der Schule von mehreren Schülern sowie dem stellvertretenden Schulleiter gesehen wurde. Der Mann verschwand schnell wieder. Die Polizei hatte nach dem Notruf der Schule alle Räume durchsucht und ihn nicht entdeckt. Gedroht habe der Schüler nicht, so die Polizei.

Am Mittwoch sei er mit einer Attrappe aus Handy, Drähten und Papier in der Schule erschienen. Er wurde von Mitschülern beobachtet. Die alarmierte Polizei nahm den Verdächtigen wenig später fest. Bei der Vernehmung gab der Schüler an, dass er auch der Maskierte vom Dienstag sei. Die Waffe sei eine Spielzeugpistole gewesen. Die für Mittwoch angesetzten Prüfungen wurden geschrieben, wie die Schulleitung des Oberstufenzentrums in der Lobeckstraße 76 mitteilte. An der Hans-Böckler-Schule, einem Oberstufenzentrum für Konstruktionsbautechnik, bereiten sich mehr als 1500 Schüler auf Berufe in der Metalltechnik vor.