Berlin. Bei dem Online-Netzwerk SchülerVZ sind erneut in großem Stil Nutzerdaten gestohlen worden. Offenbar mithilfe künstlicher E-Mail-Adressen habe ein Nutzer den Kopierschutz des Netzwerks umgangen, teilte SchülerVZ mit. Man sei vom Betreiber des Blogs netzpolitik.org auf den Fall aufmerksam gemacht worden. Dem Blog zufolge habe der Nutzer 1,6 Millionen aktuelle Datensätze der bei SchülerVZ registrierten Zwölf- bis 19-Jährigen eingesammelt. Dies entspreche rund 30 Prozent aller Nutzerprofile des sozialen Netzwerks. Die Daten seien aber nicht an Dritte weitergegeben worden.

SchülerVZ betonte, es seien nur solche Daten kopiert worden, die ohnehin für alle registrierten Nutzer einsehbar seien. Es handele sich weder um ein Datenleck noch um einen Angriff auf die Server, sondern um einen Verstoß gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von SchülerVZ, erklärte VZ-Geschäftsführer Clemens Riedl.

Bereits im vergangenen Herbst war es bei SchülerVZ zu einem Datenleck gekommen: Ein Nutzer hatte eine Vielzahl von Profilen aufgerufen und illegal Kopien angelegt. Als Reaktion auf diesen Fall hatte SchülerVZ eine Obergrenze pro Tag für die Abfrage anderer Profile durch ein VZ-Mitglied eingerichtet. Laut SchülerVZ wurde diese Beschränkung nun umgangen, indem der Nutzer sich Hunderte von E-Mail-Accounts und damit VZ-Profile anlegte.