Japanerinnen schenken ihren Chefs Schokolade. In China legen sich Paare unters Messer. Bei uns gehören rote Rosen dazu. Valentin wird weltweit gefeiert. Globalisierung eines Gedenktags.

Die Tradition des Valentinstags begann mit einer Hinrichtung. Am 14. Februar 269 nach Christus ließ Kaiser Claudius II. Bischof Valentin von Terni enthaupten. Der Legende zufolge soll der Geistliche Soldaten, denen die Heirat verboten war, heimlich christlich getraut haben. Der Brauch, sich am Valentinstag Blumen zu schenken, geht auf das beginnende 4. Jahrhundert zurück. Im Römischen Reich feierten die Menschen am 14. Februar Lupercalia, das Fest der Göttin Juno. Sie galt als Schützerin von Familie und Ehe. Frauen bekamen Blumen geschenkt.

In England, Frankreich und Belgien setzte sich im 15. Jahrhundert der Brauch durch, kleine Geschenke oder Gedichte zu verschicken. Später nahmen Auswanderer diese Tradition mit in ihre neue Heimat USA. Zu uns kam der Valentinstag am Ende des Zweiten Weltkriegs mit den amerikanischen Soldaten. Seitdem erfreut er sich immer größerer Beliebtheit. Wir schenken unseren Liebsten Blumen, Selbstgebasteltes und andere kleine Aufmerksamkeiten. Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt.

In Japan hingegen sind nur die Frauen am Valentinstag in der Pflicht. Sie schenken ihren männlichen Vorgesetzten und anderen Kollegen Schokolade, oftmals aufwendig verpackt und mit Plüschtieren verziert. Wer sich allerdings unbeliebt gemacht hat, bekommt sogenannte "Giri-choko" - die Billig-Variante. Doch nicht nur der Preis sagt etwas über die Beliebtheit des Mannes aus, auch die Aufmachung ist wichtig. Je kräftiger der Rosafarbton ist, umso sympathischer findet die Japanerin den Beschenkten. Doch sie würde niemals eine rote Verpackung auswählen. Die Beschenkten revanchieren sich ihrerseits am White Day (14. März) bei den Damen - mit möglichst teurer weißer Schokolade.

Amerikaner setzen auf Reizwäsche. Briten inserieren Liebesgrüße in der Tageszeitung. Die Finnen verstehen den Valentinstag als einen Tag der Freundschaft. Sie schicken Menschen, die sie mögen, anonym Karten. Groteske Liebesbeweise kommen aus der Volksrepublik China. Statt roter Rosen schenken sich Liebende hier immer häufiger Schönheitsoperationen. So bieten Schönheitskliniken zum Valentinstag spezielle Angebote für Paare. Augenvergrößerungen und Nasen im Partnerlook sind besonders beliebt.