Der Winter verwandelt Hamburg bei minus 15 Grad in eine Eislandschaft. Ein Rundgang durch eine weiße Stadt.

Minus 15 Grad. Und damit war es in Hamburg in der Nacht auf Sonntag noch vergleichsweise warm. In Neumünster wurden minus 20 Grad gemessen, in Ueckermünde am Stettiner Haff sogar 23,9 Grad. So weit der norddeutsche Vergleich. Der kälteste Ort der Republik war am Wochenende das bayerische Oberstdorf mit minus 28 Grad Celsius.

Irgendwie geht der Lebensrhythmus der Stadt in diesen Tagen langsamer. Er ermöglicht einen Blick auf Details, die unsere Fotografen festgehalten haben: die Eisblumen auf einer Fensterscheibe in Billwerder, Möwen am Museumshafen Oevelgönne oder der Sonnenuntergang am Falkensteiner Ufer. Die Elbe ist überhaupt ein Thema für sich: Durch die Minustemperaturen hat sich so viel Treibeis gebildet, dass der Fluss zwischen Magdeburg und Hamburg für die Schifffahrt gesperrt wurde. Die Schifffahrt von Hamburg in Richtung Nordsee ist jedoch nicht gefährdet - Eisbrecher sind rund um die Uhr im Einsatz.

Ein wenig zu optimistisch hat ein Wassersportfreund das Wetter am Sonnabend eingeschätzt. Der 40-Jährige wollte auf der Elbe paddeln. In Höhe des Willkomm-Höft in Wedel war seine Tour jedoch zu Ende: Er steckte im Fahrwasser und konnte aufgrund der Eismassen nicht mehr vor noch zurück. Ein Schiff rettete ihn.

Andere Unverbesserliche wagten sich entgegen der Warnungen der Behörden schon auf das dünne Eis der Alster. Die Polizei musste einen Hubschrauber schicken, um 300 Menschen von der zehn Zentimeter dicken Eisdecke zu vertreiben.

Bis Dienstag soll das Wetter unverändert bleiben. Von Mittwoch an zieht ein Tief aus Italien heran, das wärmere Luft nach Deutschland bringt.