Hamburg. Meyer als Spielertrainer, Palomas Spieler bestehen Feiertest, Erfolg für die HSV-Frauen, TuS Dassendorf jetzt Tabellendritter.

Rexhepis Lieblingstrick funktioniert.

Einen neuen Lieblingsgegner hat Arlind Rexhepi vom HSV II. Beim 2:0 in der Regionalliga Nord bei Teutonia 05 verlud Rexhepi in der 59. Minute seine Gegenspieler auf der rechten Seite, zog nach innen – und schlenzte den Ball herrlich mit links in die lange Ecke zur Führung ins Netz. Der Clou: Mit demselben Trick, nur spiegelverkehrt von der linken Seite mit rechts, hatte Rexhepi in der vergangenen Saison gegen Teutonia im Heimspiel beim 5:1-Sieg einen Doppelpack erzielt. „Unsere Individualtrainer trainieren das nach innen ziehen immer wieder mit uns. Das nehme ich mir zu Herzen“, sagte Rexhepi.

Auch am zweiten Treffer durch Moses Otuali (66.) war Rexhepi beteiligt. Genauer gesagt: Am Jubel darüber. Gerade ausgewechselt sprintete er aufs Feld und sah die Gelbe Karte. „Die Regel kenne ich gar nicht. Ich war einfach so emotional dabei, und das Tor war wichtig für uns. Da habe ich mich halt gefreut“, so Rexhepi. Eine Strafe muss er dafür nicht zahlen. „Ich gucke mal in unseren Vereinsstatuten nach, was das kostet, aber wir werden eine andere Lösung finden, wie uns Arlind etwas Gutes tun kann“, scherzte sein gut gelaunter Coach Pit Reimers. Sein Gegenüber, Teutonias David Bergner, war hingegen enttäuscht. „Wir sind vor dem Tor einfach unfassbar harmlos“, klagte Bergner.

Altes neues Modell in Curslack.

In den unteren Klassen ab und an zu bestaunen, in der Oberliga Hamburg ein Novum: der Spielertrainer. Auf höchstem Amateurniveau eigentlich nicht mehr praktiziert, will nun Oberligist SV Curslack-Neuengamme mit Marcello Meyer (32) in einer Doppelfunktion als Spieler und Coach aus der Misere kommen. In einer abermals sehr unruhigen Woche am Deich, in der Ligamanager Robert Mimarbachi zurücktrat und Curslacks Trainer-Urgestein Torsten Henke als sportlicher Leiter zu seinem Herzensverein zurückkehrte, fiel zusätzlich die Entscheidung, aus Interimstrainer Meyer endgültig den Spielertrainer bis zum Saisonende zu machen.

Im Auswärtsspiel bei Union Tornesch lief Coach Meyer also in der Innenverteidigung auf. Von Erfolg gekrönt war das Experiment aber nicht. Curslack verlor mit 1:2 und bleibt Tabellenletzter. „Wir haben das Spiel 90 Minuten dominiert und hatten viel mehr Ballbesitz. Aber davon kannst du dir im Fußball nichts kaufen, wenn du im letzten Drittel so wie wir viel zu ungefährlich bist“, sagte Meyer. Die Chancen auf den Klassenerhalt seien aber trotzdem sehr hoch. „Wenn wir viele Details besser machen und auch Ruhe ins Umfeld bekommen, haben wir die Klasse, um es zu schaffen“, so Meyer.

Dassendorfs Lauf hält an

Einen Spieltag vor Ablauf der Hinrunde trennen Serienmeister TuS Dassendorf als Tabellendritter nur noch drei Zähler von der Tabellenspitze. Während der TSV Sasel beim 1:1 gegen den SC Victoria die vorzeitige Herbstmeisterschaft vergab, siegte die TuS mit drei Treffern von Martin Harnik souverän beim TSV Buchholz 08 mit 4:0. Sogar die Herbstmeisterschaft ist am nächsten Spieltag noch möglich.

„Der Herbstmeistertitel interessiert mich überhaupt nicht. Da kriege ich ja nichts für. Aber unsere Lage sieht jetzt weitaus positiver aus als zu Saisonbeginn“, sagte Trainer Peter Martens. Die Favoritenrolle lehnte er allerdings ab. „Favorit auf den Titel sind wir nicht, denn noch sind wir nicht Erster“, so Martens. Macht die TuS so weiter, könnte dies jedoch bald eine Frage der Zeit sein.

Doch nicht vorher gefeiert.

Eine sehr turbulente Oberligapartie lieferten sich der USC Paloma und der WTSV Concordia. Cordi führte zur Pause mit 2:0, verschlief Halbzeit zwei fast völlig und lag 2:3 hinten, ehe Dreifachtorschütze Ian Claus den Concorden mit dem 3:3 noch einen Zähler rettete. „Wir müssen zur Pause mit drei oder vier Treffern führen, geben zu viele Punkte etwas zu dumm ab. Deshalb sind wir nicht oben mit dabei“, sagte Cordis Trainer Stefan Gehrke. Völlig den Stab über sein Team brechen, dessen Punkteausbeute sich im Vergleich zur Vorsaison nicht verbessert hat, wollte er nicht. „In Anbetracht unserer riesigen Verletzungssorgen machen unsere Jungs es insgesamt gut“, sagte Gehrke.

Die Lacher auf seiner Seite hatte auf der anderen Seite Palomas Trainer Marius Nitsch. „Ich habe in der Halbzeit geschaut, ob bei meinen Jungs noch Stempel von irgendwelchen Clubs auf den Armen waren“, sagte Nitsch nach verkorkster erster Hälfte. „Ich habe aber keine gefunden, und in der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt.“

HSV-Frauen schaffen Vorentscheidung.

Die HSV-Frauen können sich ab sofort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga vorbereiten. Im Topspiel der Regionalliga Nord beim SV Henstedt-Ulzburg setzten sie sich durch die Treffer von Jaqueline Dönges (8.) und Emilia Hirche (24.) mit 2:0 durch. Besonders Hirches Sonntagsschuss in den Winkel war dabei überaus sehenswert. Auch das Ergebnis ging in Ordnung, die HSV-Frauen siegten verdient. Mit zehn Siegen in zehn Spielen besitzen sie nun acht Punkte Vorsprung auf Henstedt-Ulzburg, die sie wohl nicht mehr verspielen werden.

„Der Titel ist für uns nicht mehr realistisch“, gratulierte SVHU-Trainer Christian Jürss bereits dem HSV. HSV-Trainer Lewe Timm wollte so weit noch nicht gehen. Aber: „Mit Blick auf die weitere Saison war der Sieg wahnsinnig wichtig.“