Hamburg. Der Meistertrainer der TuS Dassendorf hat seinen Heimatclub Finkenwerder übernommen – und einen erfolgreichen Einstand gefeiert.

Thorsten Beyer (60), Trainer des Ost-Bezirksligisten SC Vier- und Marschlande, war gerührt. „Er hat mir geschrieben, dies sei eine der romantischsten Fußballgeschichten im Hamburger Amateurfußball überhaupt“, sagte Jean-Pierre Richter (35) nach seinem Einstandssieg (3:1) vor 150 Fans bei Süd-Bezirksligist TuS Finkenwerder gegen den HEBC II. „Ich sage“, so Richter, „was wäre ich für ein Vereinsmitglied und Freund, wenn ich nicht helfen würde? Aber den Sieg haben die Spieler alleine geholt.“

Für Richter hatte die Spielzeit mies begonnen. Der Dassendorfer Meistercoach, einer der besten Fußballtrainer der Stadt, wurde vor Saisonbeginn entlassen. Als selbiges Schicksal in Finkenwerder am Donnerstag den punktlosen Christoph Schmidt ereilte, lockte TuS-Teammanager Kris Heitmann Oberligacoach Richter zwei Ligen tiefer.

Richter siegt mit Finkenwerder vor erstem Training

Der „Finkenwerder Jung Jonny“, wie es in der Pressemitteilung heißt, „stellt sich per sofort aktuell in den Dienst seines Jugend- und Herzensclubs.“

Richter begann 2006 beim TuS seine Trainerkarriere, läuft dort noch für die Alten Herren auf. „Ich übernehme das Traineramt interimsmäßig“, erläuterte Richter. Ohne mit dem Team trainiert zu haben, verordnete er seinen Spielern ein schlaues Defensivpressing, welches zum 3:1 beitrug. „Nun“, so Richter, „freue ich mich auf mein erstes Training.“