Hamburg. Bei Abpfiff stand es 3:3 gegen Bremen. Außerdem: Tornesch schläft nicht, VfL 93 und Sperber sammeln 5000 Euro für Ukraine.

Gut gespielt, zwei Zähler verschenkt. „Wir hatten uns Spektakel vorgenommen“, sagte Teutonias Trainer Dietmar Hirsch nach dem 3:3 gegen Bremen II zum Auftakt der Meisterrunde. „Und die Zuschauer haben Spektakel bekommen. Wir aber leider auch drei Gegentore, obwohl wir das bessere Team mit den besseren Torchancen waren.“ Mit seiner Analyse lag Hirsch richtig.

Der FC Teutonia 05 setzte spielerisch im Topspiel zum Auftakt der Regionalliga-Meisterrunde gegen Werders Zweitvertretung ein dickes Ausrufezeichen, unterstrich mit einer mutigen Offensivtaktik, wunderbar herausgespielten Treffern und schönen Spielzügen seine Drittliga-Ambitionen deutlich. Doch defensiv zeigte sich Werder II effektiver im Verwerten seiner durchaus begrenzten Tormöglichkeiten. Dreimal kamen die Gäste zurück – und mehr noch als das 3:3 von Philipp Kühn (86.) ärgerte Hirsch das 2:2 durch Bremens Oscar Schönfelder (58.).

"Wir wurden heute einige Male vom Schiedsrichter benachteiligt"

„Vorher wurde unser Stürmer Mats Facklam in der Luft klar gefoult. Wir wurden heute einige Male vom Schiedsrichter benachteiligt. Da heißen wir vielleicht doch nur Ottensen“, vermutete Hirsch eine fehlende Lobby seines Vereins bei den Unparteiischen. Ein Teutone hatte allerdings Glück.

Kevin Weidlich löste nach einem harten Foul an ihm in der Nachspielzeit eine heftige Rudelbildung aus. Der schwache Schiedsrichter Felix Bickel (SSV Vorsfelde), der tatsächlich einige Male fragwürdig gegen Teutonia entschieden hatte, verwarnte Weidlich nicht einmal.

Die Endlosstory von Altona 93

Und wieder kein Dreier! Altona 93 hat auch nach dem 1:1 im zweiten Spiel der Regionalliga-Abstiegsrunde gegen den Lüneburger SK Hansa erst zwei Saisonsiege auf dem Konto (beide gegen den Heider SV). Gegen Lüneburg war Altona immerhin so nahe dran wie lange nicht. Doch den späten Führungstreffer von Ole Wohlers (86.) egalisierte Lüneburgs Malte Meyer mit einem diskutablen Elfmeter (88.) nach einem angeblichen Foulspiel von Altonas Benjamin Safo-Mensah.

Die Highlights: Altona 93 gegen Lüneburger SK Hansa

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die Highlights des Spiels sehen Sie in Zusammenarbeit mit KICK.TV.

„Ich konnte nicht glauben, dass der Schiedsrichter den Strafstoß tatsächlich gepfiffen hat“, sagte Altonas Trainer Andreas Bergmann hinterher. Und betonte unverdrossen die Chancen auf den Klassenerhalt. „Selbst wenn sechs Teams absteigen müssen, ist alles drin für uns“, so Bergmann. Nun soll beim Auswärtsspiel in Rehden endlich der Knoten platzen.

Union Tornesch: Pressing gegen Jobmüdigkeit

Perfekt in die Abstiegsrunde der Oberliga Hamburg gestartet ist Union Tornesch. Zum 3:1 in Barmbek, dem zweiten Sieg in Folge, trug eine ungewöhnliche Maßnahme von Trainer Thorben Reibe bei. „Wir haben mit Angriffspressing losgelegt, damit meine Jungs nach ihrer harten Arbeitswoche auf dem Feld nicht einschlafen“, so Reibe. Flugs führte Tornesch durch Morris von Winckelmann 1:0 (4.). Adrian Nourans Doppelpack (72., 89.) machte den Sieg perfekt, wobei Tornesch das 3:1 nach der umstrittenen Roten Karte für Philipp Werning sogar in Unterzahl erzielte.

Somit rangiert der in seiner Staffel noch abgeschlagene Tabellenletzte nun auf Rang drei der Abstiegsrunde, da Tornesch alle seine zuvor errungenen Punkte (neun) gegen die direkte Konkurrenz holte und mitnehmen durfte. „Uns kommt der Modus entgegen“, gab Reibe zu. „Doch mein Team ist stark genug für den Klassenerhalt. Auch, wenn in der nächsten Saison wieder in einer eingleisigen Oberliga Hamburg gespielt wird.“

Oberligist VfL Lohbrügge: „Wir haben echt die Seuche“

Am Stock geht Oberligist VfL Lohbrügge. Beim 1:3 in der Abstiegsrunde gegen die TuS Osdorf fehlten acht verletzte Stammspieler. Mit Joshua Behn und Ben Ohl standen zwei Talente aus der U19 in der Startformation. Nur der verletzte Pascal Bäker und drei weitere Akteure aus der U19, die alle eingewechselt wurden, saßen auf der Ersatzbank.

„Wir haben echt die Seuche“, seufzte Lohbrügges Trainer Elvis Nikolic. „Aber mit den Leistungen unserer jungen Spieler sind wir zufrieden. Sie sind talentiert. Ihr Einsatz ist großartig. Leider fehlt es ihnen für dieses Niveau etwas an Qualität und Erfahrung.“ Für das Highlight des Tages aus Lohbrügger Sicht sorgte übrigens U-19-Spieler Ben Ohl. Er verwandelte die Ecke zum 1:1 (31.) direkt. „Das hat er schön gemacht“, lobte Nikolic seinen Youngster.

VfL 93: Wertvolles Bezirksligaspiel

Ein famoses Comeback feierte im Traditionsduell der Bezirksliga 3 der VfL 93 gegen den SC Sperber. Den 1:3-Rückstand nach 47. Spielminuten drehten die Gastgeber mit vier Treffern zwischen der 56. und 82. Minute in einen 5:3-Sieg. 160 Zuschauer hatten ihre helle Freude – doch dieses Spiel bedeutete mehr als acht Tore und drei Punkte.

Der VfL 93 hatte zu Spenden für die Hilfsorganisation Hanseatic Help aufgerufen. Daran beteiligten sich auch die Gäste. „Wir haben vorher festgelegt, dass für jeden Treffer von uns jeder unserer elf Spieler auf dem Feld 20 Euro spendet. Also wurden es 660 Euro“, sagte Sperbers Trainer Benjamin Voß. VfL 93-Trainer Martin Roth: „Es ist großartig, dass Sperber mitgemacht hat. Insgesamt haben wir fast 5000 Euro für die Menschen in der Ukraine sammeln können. Darüber freuen wir uns sehr.“

Neuer Service für Freunde des Amateurfußballs: Zum Regionalligaspiel zwischen Altona 93 – Lüneburger SK Hansa und weiteren Partien im Hamburger Amateurfußball finden Sie ab Montag, 12 Uhr, Videos von KICK.TV hier auf Abendblatt.de