Der Regionalliga-Club ist beim 0:7 im Pokal in Leverkusen chancenlos. Traumstart für Teutonia. FC St. Pauli II hat ein Corona-Problem.

Norderstedt vermeidet zweistellige Klatsche

Eine fürchterliche erste halbe Stunde erlebte Regionalligist Eintracht Norderstedt in der ersten DFB-Pokal-Runde bei Bundesligist Bayer Leverkusen. In der BayArena stand es vor 300 Zuschauern bereits nach 32 Minuten 6:0. Lars Bender (4.), Nadiem Amiri (10., 32.), Lucas Alario (12.), Florian Wirtz (21.) und Charles Aranguiz (30.) zerstörten nachhaltig die Hoffnungen auf eine Sensation. Danach kassierten die Garstedter nur noch das 0:7 durch Neuzugang Patrik Schick (77.). Fabian Grau verpasste das Ehrentor bei einem Flugkopfballversuch um ein paar Zentimeter (70.).

„Leverkusen hat vor allem am Anfang viel zu schnell für uns gespielt. Das war Wahnsinn. Wir kamen gar nicht in die Zweikämpfe“, sagte Eintrachts Trainer Jens Martens. „In der Pause haben wir klar die Marschroute ausgegeben, hier nicht zweistellig zu verlieren und uns niemals aufzugeben. Das haben wir geschafft.“ Martens` Fazit des Ausflugs in eine andere Fußballwelt: „Es war ein unvergessliches Erlebnis!“ Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.

Braun allein reicht Altona nicht

Zum Spieler des Spiels avancierte Altonas Torwart Tobias Braun beim 0:1 im Derby gegen den HSV II vor 500 Fans an der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Nach dem hauptsächlich durch Altonas Linksverteidiger Niklas Siebert verschuldeten 0:1 – Torschütze war der Ex-St.-Paulianer Robin Meißner (12.) – hielt Braun alles. Sechs Großchancen der Gäste vereitelte er mit wunderbaren Paraden. Da Altona offensiv trotz einer besseren zweiten Halbzeit jegliche Durchschlagskraft vermissen ließ und verdient verlor, war der 31-Jährige der traurige Held. „Meine Leistung nehme ich zur Kenntnis. Aber es ist ja kein Geheimnis, dass nach einer Niederlage die Enttäuschung überwiegt“, sagte Braun.

Neben einem Lob seines eigenen Trainers Andreas Bergmann („Eine sehr gute Leistung, die Tobias hoffentlich auf seinem Weg hilft“) fand auch HSV-II-Coach Pit Reimers anerkennende Worte für Altonas Keeper. „Er hat ein super Spiel gemacht und alles gehalten, was kam.“ Gleichwohl forderte er „präzisere Abschlüsse“ von seinem eigenen Team. „Aber“, so Reimers, „es ist ja erst der zweite Spieltag. Wäre komisch, wenn da nicht noch Luft nach oben wäre.“

Teutonias Perfektionist Hollerieth

Aufsteiger FC Teutonia 05 hat seinen Traumstart in der Regionalliga Nord mit einem 2:0 gegen Mitaufsteiger Phönix Lübeck vervollständigt und belegt punktgleich mit Weiche Flensburg Platz eins. Jeffrey Volkmer (23.) im Anschluss an einen Eckball und Sinisa Veselinovic per Strafstoß nach Foul an Nick Brisevac (54.) sorgten für die entscheidenden Treffer vor ausverkauftem Haus im Stadion Hoheluft vor 315 zugelassenen Zuschauern.

„Wir haben wie letzte Woche beim 2:1 in Drochtersen sehr leidenschaftlich verteidigt. Diesmal haben wir dem Gegner gar keine echte Torchance gelassen“, lobte Hollerieth seine Mannschaft. Gänzlich zufrieden war der frühere Keeper des FC St. Pauli allerdings nicht. „Fußballerisch wollen wir mehr zeigen. Da waren wir in Drochtersen besser als heute. Folglich liegt noch eine ganze Menge Arbeit vor uns. Bei 19 Neuzugängen ist das aber normal.“

St. Paulis Zweite hat Corona-Problem

Keinen Trost für die durch das Pokal-Aus beim Regionalligisten SV Elversberg (2:4) geschundene St.-Pauli-Fanseele lieferte der FC St. Pauli II in der Partie der Regionalliga Nord bei Holstein Kiel II. Ärgerlicher als die unglückliche 0:1-Pleite war aber erneut der kleine Kader von nur 16 Spielern, davon drei aus der U 19.

Abstellungen aus dem Profiteam sind aufgrund des Hygieneschutzkonzeptes der Deutschen Fußball-Liga derzeit kaum möglich. Würde ein Spieler aus dem Profiteam bei der zweiten Mannschaft mitspielen, müsste er erst zwei negative Corona-Tests absolvieren, bevor er wieder bei den Profis mittrainieren dürfte. „Wenn ein Spieler zu uns herunterkommt, muss er bei uns bleiben“, bestätigte Philipkowski. Oder vor seiner Rückkehr in den Profikader eine mehrtägige Trainingspause einlegen. Philipkowski: „Wenn wir keine Spieler mehr von oben bekommen, müssen wir für die zweite Mannschaft unbedingt noch Spieler verpflichten. Das ist für mich ganz klar.“