Dramatisches 3:2 bei Concordia, Al redet Kollegen ins Gewissen und eine hochumstrittene Absage augrund einer Grippelwelle von TBS bei Paloma.

Martens’ besondere Emotionen. Zur Meisterfeier der vergangenen Saison stellte die TuS Dassendorf die provokante Frage, ob jemand der Mannschaft denn endlich mal das Wasser reichen könnte. Die Antwort in dieser Saison erneut: niemand! Der WTSV Concordia schaffte es letzte Saison eine Halbserie den Schleswig-Holsteinern Paroli zu bieten, und im direkten Vergleich führten sie am Sonntag sogar mit 2:0, doch Pascal Nägele und Sven Möller drehten das Spiel zum 3:2-Auswärtssieg, mit dem die TuS die Hinrunde nun sensationell verlustpunktfrei mit 17 Siegen abschließt und damit einen Rekord für die Ewigkeit aufstellt. „Was diese Mannschaft ausmacht, ist der Wille, unbedingt gewinnen zu wollen“, sagte Trainer Peter Martens aufgelöst, der zugab, dass dieser Sieg für ihn sehr emotional war: „So etwas kannte ich bisher noch gar nicht!“

Und so wie Dassendorf die Oberliga dominiert, ist die Frage, wer Hamburger Meister wird, wohl nur noch hypothetisch. „Das kann nur Dassendorf werden“, findet TuS-Kapitän Amando Aust selbstbewusst. Wer will denn schon dagegen halten?

Al spricht Klartext. Für einen Überraschungseffekt sorgte Billstedts Volkan Al nach dem 2:3 im Oberligaspiel beim SC Condor. Während der Ansprache seines Trainers Aydin Taneli unterbrach er selbigen im Mannschaftskreis. „Ich habe auch was zu sagen“, so Al. „Na, dann sag mal“, übergab ihm Taneli das Wort. Al schimpfte daraufhin, untermalt von deutlichen Gesten, munter drauflos, während seine Kameraden betreten guckten. Der Hintergrund: Die Partie hatte mit fünf Minuten Verspätung angefangen, da Billstedts Kapitän Adam Hamdan etwas zu spät kam. Prompt hatten sich die Gäste aus der Ruhe bringen lassen und die Anfangsphase verschlafen. Das kritisierte Al in deutlichen Worten.

„Volkan ist ein Führungsspieler, genau wie Adam Hamdan und Jerry Sampaney. Er macht das großartig, und er hat recht. Wir wurden hektisch, dabei hätten wir ruhig bleiben und einfach unseren Stiefel runterspielen müssen. Auch Volkans Worte sind wichtig für den Entwicklungsprozess, in dem sich unsere gesamte Mannschaft befindet.“


Altona punktet, Kiezkicker nicht. Regionalligist Altona 93 hat seine Negativserie gestoppt. Mit etwas Glück und einer aufopferungsvollen kämpferischen Leistung holte die Mannschaft von Trainer Berkan Algan ein 0:0 bei Hannover 96 II. „Wir können es noch“, verkündete der gut gelaunte Coach. Altona hatte zuletzt sechs Spiele in Folge verloren. Die Mannschaft bleibt dennoch Tabellenletzter.

Turbulent ging es beim FC St. Pauli II in der Partie gegen Braunschweig II zu. Die Kiezkicker verloren früh beim Stand von 1:0 ihren Keeper Svend Brodersen wegen einer Notbremse (22.), konterten in Unterzahl das schnelle 1:1 durch Eric Veiga (25.) postwendend mit dem 2:1 durch Ersin Zehir (26.). Doch in Hälfte zwei siegten die effektiven Gäste mit 3:2. St.-Pauli-II-Trainer Joachim Philipkowski: „Meine Jungs tun mir leid. Sie haben alles rausgehauen. Wir lassen in der zweiten Hälfte in Unterzahl nur zwei Chancen zu – und die sind drin. Das ist sehr bitter für uns.“

Nächtliche Grippewelle. Eine hochumstrittene Absage leistete sich Hammonia-Landesligist TBS Pinneberg am gestrigen Sonntagmorgen. 90 Minuten vor Beginn der Begegnung beim USC Paloma informierte TBS die verdutzten Gastgeber telefonisch über den Nichtantritt. Angeblich hätte zehn Spieler die Grippe erwischt. „Als unsportlich und nicht landesligawürdig“, bezeichnete USC Palomas Manager Carsten Gerdey die Absage gegenüber der Internetplattform hafo.de, denn mit dem 3:0 am Grünen Tisch kann der USC Paloma nicht viel anfangen.

TBS ist nach dem Weggang vieler Spieler im Sommer die Schießbude der Liga, holte zuvor nur einen Zähler in 15 Partien und kassierte 113 Gegentore. Somit entsteht Paloma in Sachen Torverhältnis ein deutlicher Nachteil im Aufstiegskampf. Zudem gehen dem Club die Zuschauer- und Cateringeinnahmen wegen der ausgefallenen Partie verloren.

Die Absage befördert Spekulationen, ob TBS Pinneberg die Saison zu Ende spielt. Tritt das Team noch zwei weitere Male nicht an, wird es vom weiteren Verlauf der Spielzeit ausgeschlossen und muss in der nächsten Saison in der Kreisklasse B starten. Alle bisherigen Partien von TBS würden aus der Wertung fallen. Verantwortliche des Clubs waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.