Norderstedt. Der seit zehn Spielen sieglose Tabellen-15. aus Norderstedt hat am Sonntag Schlusslicht SV Eichede aus dem Kreis Stormarn zu Gast.

Not kickt gegen Elend – treffender lässt sich die Ausgangslage vor dem Fußball-Regionalliga-Punktspiel zwischen Eintracht Norderstedt und dem SV Eichede (Sonntag, 14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion) kaum beschreiben.

Die Gastgeber, die seit dem 6. Oktober von Dirk Heyne trainiert werden, warten nun schon seit zehn Partien auf einen Sieg. Das letzte Erfolgserlebnis in der vierthöchsten deutschen Klasse, ein 3:0 gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim, datiert vom 4. September – damals hatte noch Heynes Vorgänger Thomas Seeliger das Sagen an der Seitenlinie.

Der lange Negativlauf hat sich dramatisch auf die Tabellensituation ausgewirkt. Mit 15 Punkten aus 16 Partien ist die Eintracht aktuell 15. Diese Platzierung würde – sollte die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen, am Saisonende absteigen – nicht zum Klassenerhalt reichen.

Eichede hat die schwächste Abwehr der Liga

Fast schon hoffnunglos sieht es für den SV Eichede aus. Die verheerende Bilanz des Schlusslichts nach 15 Begegnungen: sechs Zähler, 9:38 Tore, bisher nur ein Sieg (3:2 beim Hamburger SV II am 7. August). Die Stormarner stellen gleichzeitig die schlechteste Abwehr und den schlechtesten Angriff der 18 Vereine. Ihr Trainer Jörn Großkopf sieht dem Duell der Kellerkinder dennoch entspannt entgegen: „Wir haben keinen Druck, den hat die Eintracht.“

Seinem Kollegen Dirk Heyne ist die Favoritenrolle wurscht. „Es ist völlig egal wer kommt“, sagt er, „wir müssen am Sonntag gewinnen, brauchen einen Sieg für unser Selbstvertrauen. Der Gegner spielt dabei überhaupt keine Rolle.“

Über welches Potenzial seine Mannschaft verfügt, wurde bei den Unentschieden vor eigenem Publikum gegen den SV Meppen (3:3) und den VfB Oldenburg (2:2) sowie in der guten ersten Halbzeit beim Hamburger SV II (0:1) zweifellos deutlich. Nur: Die Norderstedter vergaßen jeweils, sich für ihre taktische Disziplin, ihren läuferischen Aufwand zu belohnen. Und am Ende der Serie 2016/2017 zählen nun mal ausschließlich Punkte – und nicht die B-Note für den künstlerischen Eindruck.

Trainer Heyne hat an Schwächen arbeiten lassen

Heyne: „Wir lassen uns trotzdem nicht aus der Ruhe bringen, haben im Training immer wieder an unserer Schwäche im Abschlussverhalten gearbeitet. Erst 15 Saisontore machen deutlich, woran es bei uns am meisten hapert. Da gibt es nichts schönzureden.“

Immerhin: Möglicherweise steht Jan Lüneburg, mit vier Treffern erfolgreichster Eintracht-Akteur in dieser Serie, nach dreiwöchiger Verletzungspause wieder zur Verfügung. Ob Innenverteidiger Hamajak Bojadgian (Kniebeschwerden) gegen den SV Eichede mitmischen kann, ist fraglich. Steven Lindener plagt sich mit einer Schienbeinprellung herum, Jordan Brown und Yayar Kunath (Magen-Darm-Infekt) dürften rechtzeitig zum Match fit sein.