Hamburg. 3:2-Sieg im Hockeyderby gegen den Uhlenhorster HC. Damen des UHC bleiben unbesiegt. Blitzstart spielte Gastgebern in die Karten.

Als sich auch der letzte Ersatzspieler im Sprinttempo von der Bank in die gegenüberliegende Spielfeldecke aufmachte, um dort mit seinen Kameraden in einer Jubeltraube zu verschmelzen, da wurden zwei Dinge deutlich am Sonntagmittag: Wie wichtig der 3:2-Derbysieg über den Uhlenhorster HC für die Bundesliga-Hockeyherren des Clubs an der Alster war. Und woran er festzumachen war: an einem Teamgeist, der Berge versetzen kann. Genau das ist der Unterschied, der aus dem gegen den Abstieg kämpfenden Starensemble der vergangenen Saison eine Einheit gemacht hat, die wieder ernst zu nehmen ist im Kampf um die Endrundenteilnahme.

„Ich denke ungern in Superlativen, aber im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Spirit unglaublich gut. Wir haben wieder Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren und nicht vorrangig an ihr eigenes Fortkommen denken“, sagte Alster-Kapitän Alessio Ress. Cheftrainer Joachim Mahn schlug in dieselbe Kerbe. „So ein Sieg wie heute ist nur mit einer unfassbaren Teamleistung zu schaffen, und im Gegensatz zur vergangenen Saison haben wir wieder ein Team“, sagte er.

Natürlich spielte der Blitzstart den Gastgebern in die Karten. Mit der ersten Torchance traf Constantin Staib (4.) zum 1:0, mit der ersten Ecke ließ der starke Abwehr-Neuzugang Felix Knoblauch (11.) das 2:0 folgen. Damit war der entscheidende Unterschied zum in der zweiten Halbzeit zwar deutlich überlegenen Vizemeister auch schon zementiert. Während die UHC-Auswahl von Cheftrainer Kais al Saadi nur zwei ihrer zehn Strafecken, jeweils durch Stecher von Oliver Korn (17./30.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich, nutzen konnte, durfte sich Alster dank Jonathan Fröschles Siegtreffer (65.) über eine 100-prozentige Eckenquote – zwei aus zwei – freuen.

Al Saadi hat die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff längst registriert. „Wir brauchen viel zu viele Kreissituationen, um Tore zu erzielen. Aber wir bekommen auch zu viele Tore und Ecken gegen uns, weil wir uns nicht clever verhalten. Wir spielen momentan nicht so zusammen, wie wir es müssten. Aber wir brauchen und haben Geduld“, sagte al Saadi, dessen Team als Neunter hinter Alster (4.) und dem bei Tabellenschlusslicht Schwarz-Weiß Neuss 8:0 siegreichen Harvestehuder THC (3.) nur die drittstärkste Hamburger Kraft ist und in der momentanen Verfassung sogar um das Erreichen der Endrunde im Juni 2016 bangen müsste.

Ganz anders gestaltet sich die Lage bei den UHC-Damen. Der Titelverteidiger gewann am Sonnabend das Derby bei Alster mit 4:1, legte am Sonntag ein 4:1 bei Aufsteiger Großflottbeker THGC nach – und musste die Tabellenführung dennoch an den punktgleichen Düsseldorfer HC abgeben, dem beim TSV Mannheim ein 11:0-Rekordsieg glückte. Dagegen warten die HTHC-Damen nach einem 2:2 in Großflottbek und einem 1:3 bei Alster weiter auf den ersten Saisonsieg.