Anfang März erlitt Moritz Fürste seinen zweiten Kreuzbandriss. Zwei Monate später macht er sich bereits wieder Hoffnungen auf die WM-Teilnahme. In rund drei Wochen soll ein Härtetest Klarheit schaffen.

Hamburg. Kaum zu glauben, aber wahr: Nur zwei Monate nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere darf sich Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste berechtigte Hoffnungen auf ein Blitz-Comeback machen. Der 29 Jahre alte Hamburger will die DHB-Auswahl schon bei der am 31. Mai in Den Haag beginnenden Weltmeisterschaft als Kapitän wieder aufs Feld führen.

„Ich kann nach der Reha mittlerweile wieder fast alles machen“, berichtete der Offensiv-Akteur des Uhlenhorster HC Hamburg am Wochenende am Rande der deutschen Meisterschafts-Endrunde in der Hansestadt. Die Entscheidung über seine WM-Teilnahme werde „in rund drei Wochen“ fallen, betonte der Welthockey-Spieler von 2012. Dieser Fahrplan sei mit Bundestrainer Markus Weise so abgestimmt.

Als sich Fürste Anfang März beim ersten Training auf dem Lehrgang in Südafrika einen Riss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen hatte, war Weise vom sicheren WM-Aus ausgegangen. „Das ist sehr deprimierend für ihn und uns alle“, sagte der Coach damals. Jetzt will er dem wegen seiner Kreativität und Erfahrung nicht gleichwertig zu ersetzenden Führungsspieler die WM-Tür lange offenhalten. „Wir werden bis zum letztmöglichen Zeitpunkt abwarten“, meinte der Bundestrainer über den Weltmeister von 2006 sowie Olympiasieger von 2008 und 2012. Der habe viel am Muskelaufbau gearbeitet, müsse aber noch seine Belastbarkeit nachweisen, wie Weise betonte.

Bruder Jonas feierte bereits wieder sein Comeback

Bis 30 Stunden vor dem ersten WM-Match könnte Fürste gemeldet werden. Der ließ sich erneut nicht operieren und nahm stattdessen sofort die Reha in Angriff. Gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Jonas, der sich – kaum zu glauben – einen Tag vor Moritz am 4. März ebenfalls das hintere Kreuzband riss. Dank der intensiven Betreuung am Olympia-Stützpunkt Hamburg konnte Fürste II sogar schon am Wochenende bei der „Deutschen“ wieder für den UHC auflaufen.

„Ich war bei ihm hundertprozentig überzeugt, dass er es schafft. Und bei mir hoffe ich einfach, dass es ebenfalls klappt“, äußerte Mo Fürste zuversichtlich. Für ihn war es die zweite schwere Knieverletzung: Nach dem EM-Triumph im Herbst 2011 erlitt er einen Anriss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Nach intensiver Reha schaffte der Hamburger noch die Olympia-Teilnahme 2012 – und führte das DHB-Team in London zum Gold.