Die 27-Jährige steht für das Handball-Bundesligaspiel bei DJK/MJC Trier im Kader, mehr als ein Jahr nachdem sie sich das Kreuzband im rechten Knie gerissen hatte.

Hamburg. Die Signale ihres Knies versteht Josephine Techert inzwischen genau zu deuten. Deswegen war ihr vor 19 Tagen auch schnell bewusst, dass sie ihr für den nächsten Tag geplantes Comeback würde verschieben müssen, als ihr im Abschlusstraining des Buxtehuder SV eine Mitspielerin ins Knie gefallen war. „Das Gelenk war stark geschwollen, der Muskel gezerrt“, erzählt Techert. Alles in allem aber nichts, was ihr Comeback in allzu weite Ferne rücken lassen würde.

An diesem Mittwoch nun soll es so weit sein. Techert, 27, steht für das Handball-Bundesligaspiel bei DJK/MJC Trier (19.30 Uhr) im Kader, mehr als ein Jahr nachdem sie sich das Kreuzband im rechten Knie gerissen hatte. Es war bereits das zweite Mal, dass ihr das passierte, deshalb war ihr klar, dass der Heilungsprozess länger dauern würde als beim ersten Mal, als die linke Rückraumspielerin noch für eine Schulauswahl aus Frankfurt (Oder) auflief. Und es war ihr auch klar, dass sie die Belastung künftig dosieren muss, um ihre Karriere nicht zu gefährden: „Jeden Abend auf dem Hallenboden zu trainieren, das kann und will ich meinem Knie nicht mehr zumuten.“

„Ein Stück mehr Variabilität im Angriff“

Während die Kolleginnen mit dem Ball üben, absolviert Techert nun Stabilisierungs- und Laufeinheiten oder lässt sich physiotherapeutisch behandeln. „Ein solcher Kompromiss ist in ihrem Fall sehr sinnvoll“, sagt Buxtehudes Trainer Dirk Leun. Von Techert, vor ihrer Verletzung in großartiger Form, verspreche er sich noch keine Wunderdinge, „aber ein Stück mehr Variabilität im Angriff. Gerade daran hat es uns auswärts in dieser Saison etwas gefehlt“. Athletisch gehöre Techert schon jetzt wieder zu den Besten in seiner Mannschaft. „Aber der Schritt aufs Parkett ist noch einmal eine andere Hürde.“

Das gilt zweifellos auch für Sanne Hoekstra. Die 21 Jahre alte Niederländerin vom Zweitligisten SGH Rosengarten-Buchholz wurde kurzfristig mit einem Zweitspielrecht ausgestattet und wird in Trier erstmals für Buxtehude auf Linksaußen auflaufen. Der Tabellenvierte der Bundesliga reagierte mit der Verpflichtung auf die Ausfälle von Lone Fischer und Sina Ritter, die beide ebenfalls einen Kreuzbandriss erlitten hatten. „Melissa Luschnat kann die Verantwortung auf dieser Position unmöglich allein schultern“, sagte BSV-Manager Peter Prior.